PSD2: So schützt die EU-Richtlinie dein Geld beim Bezahlen
Autor: Tamara Schneider
Deutschland, Mittwoch, 05. November 2025
Die PSD2-Richtlinie bringt mehr Sicherheit beim Bezahlen: Starke Kundenauthentifizierung und neue Regeln schützen Verbraucher und ihr Geld.
- PSD2 ist eine EU-Richtlinie für mehr Sicherheit bei Online- und Kartenzahlungen
- Starke Kundenauthentifizierung (z. B. PIN, Fingerabdruck) ist jetzt Pflicht
- Kontaktloses Bezahlen bleibt bequem, aber mit neuen Sicherheitsregeln
- Verbraucher profitieren von besserem Schutz vor Betrug und Missbrauch
- Banken und Zahlungsdienste müssen die neuen Vorgaben umsetzen
Mit der PSD2-Richtlinie hat die Europäische Union neue Standards für den Zahlungsverkehr gesetzt. Ziel ist es, Verbraucher besser vor Betrug und Missbrauch beim Bezahlen zu schützen. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die starke Kundenauthentifizierung, bei der mindestens zwei Sicherheitsmerkmale verlangt werden. Auch beim kontaktlosen Bezahlen gelten nun strengere Regeln, um die Sicherheit zu erhöhen. Für Verbraucher bedeutet das mehr Schutz, aber auch kleine Veränderungen im Bezahlalltag. Banken und Zahlungsdienste sind verpflichtet, die neuen Vorgaben konsequent umzusetzen.
Was ist die PSD2-Richtlinie?
PSD2 ist keine Bezeichnung für eine Spielekonsole, sondern die europäische Zahlungsdienstrichtlinie (EU) 2015/2366. Sie ist 2016 in Kraft getreten und musste spätestens bis Anfang 2018 in nationales Recht umgesetzt werden.
Das Ziel der Richtlinie ist unter anderem, mehr Sicherheit bei elektronischen Zahlungen zu gewährleisten, den Verbraucherschutz bei unautorisierten Transaktionen zu stärken und neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel von Zahlungsdienstleistern und Drittanbietern, zu ermöglichen.
Ein zentraler Baustein der PSD2 ist die Forderung nach starker Kundenauthentifizierung (SCA). Bezahltransaktionen müssen durch mindestens zwei unabhängige Elemente bestätigt werden. Das sind entweder PIN oder Passwort, Besitz einer Karte oder eines Smartphones oder biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Zudem legt die Richtlinie fest, dass Verbraucher bei unautorisierten Transaktionen nur bis maximal 50 Euro haften müssen, solange sie ihren Sorgfaltspflichten nachgekommen sind.
Starke Kundenauthentifizierung: So funktioniert’s
Die EU-Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 schreibt vor, dass diverse Transaktionen regelmäßig durch eine starke Kundenauthentifizierung überprüft werden müssen. Das bedeutet: Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten, ist zwingend eine PIN-Eingabe erforderlich. Dieser Sicherheitsmechanismus soll Missbrauch vorbeugen - auch der jeweilige Händler soll dadurch geschützt werden. Du identifizierst dich also in regelmäßigen Abständen als Inhaber der Karte.
Amazon-Tipp: chipTAN-Tan Generator für Online BankingDie Pflicht zur Authentifizierung kann durch zwei Arten von Schwellenwerten ausgelöst werden. Ein Schwellenwert ist die kumulierte Gesamtsumme. Das bedeutet, wenn die Summe mehrerer kontaktloser Zahlungen etwa 150 Euro erreicht, fordert das System beim nächsten Einkauf automatisch eine PIN an – auch wenn der einzelne Betrag darunter liegt. Zum anderen gilt eine Grenze für die Anzahl kontaktloser Zahlungen in Folge. Nach maximal fünf Transaktionen ohne Authentifizierung verlangt das Kartenlesegerät ebenfalls eine PIN-Eingabe.