Preisanstieg von 50 Prozent: Beliebter Fruchtsaft wird wohl immer teurer
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Freitag, 14. Februar 2025
Zunächst stiegen die Preise für Orangensaft, nun ist Ananassaft betroffen: Die Früchte werden aus verschiedenen Gründen immer teurer. Der Hersteller-Verband warnt vor einer weiteren Zuspitzung am Markt.
Eigentlich gehen die Preise für Lebensmittel zurück - oder steigen zumindest nicht mehr so stark, wie in den vergangenen Monaten. Doch bei Säften sieht die Situation anders aus - zumindest, wenn man dem Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) glaubt.
Laut Verband ist der Preis für Ananassaft in die Höhe geschossen: "Der Preis für eine Tonne Ananassaft-Konzentrat liegt bereits bei über 5.000 US-Dollar. Der Direktsaft kostet mittlerweile rund 1.300 US-Dollar pro Tonne", heißt es in einer Mitteilung des VdF. Damit sei der Preis innerhalb eines halben Jahres um 50 Prozent gestiegen.
Hoher Preis für Ananassaft: Das sind die Gründe
Die Gründe dafür sind vielschichtig, hängen auch mit anderen Obstsorten zusammen. Denn im vergangenen Jahr hatte zunächst der Preis für Orangensaft massiv angezogen. Aufgrund der gestiegenen Preise für Orangensaft sei Ananassaft vermehrt als Alternative genutzt worden, was die Nachfrage weiter ansteigen ließ.
Mittlerweile seien die Lagerbestände der Hersteller weitgehend erschöpft. Hinzu kommt, dass die Ernten in den Hauptanbauländern geringer aus als gewohnt ausfielen. "In Thailand und auf den Philippinen verhinderte die Trockenheit ein optimales Wachstum der Ananas, wodurch die Erntemengen deutlich sanken und nun nicht einmal 50% der früheren Erntemengen betragen", schreibt der Verband.
In Costa Rica, einem weiteren wichtigen Anbauland, habe das Klimaphänomen El Niño schon im Jahr 2023 für extreme Trockenheit gesorgt, was zu einer drastischen Reduzierung der Erntemengen geführt habe. 2024 hatte das gegenteilige Wetterphänomen La Niña mit heftigen Regenfällen demnach ebenfalls zu Ernteausfällen geführt. Die Auswirkungen hätten sich nicht nur in der Industrie, sondern auch im Einzelhandel bemerkbar gemacht: "Die Fruchtsafthersteller erhalten geringere Liefermengen, und auch die im Handel angebotenen Frischfrüchte sind deutlich kleiner als gewohnt".
Denn bis der Preisanstieg bei den Rohstoffen sich auf die Preise für Verbraucher durchschlägt, vergeht normalerweise einige Zeit, da man kurzfristige Preisschwankungen normalerweise nicht direkt an die Endkunden weitergibt. Doch die aktuelle Situation stelle die Branche laut VdF vor große Herausforderungen und "dürfte auch in den kommenden Monaten zu Engpässen führen".