Nach Heizungswechsel: Was tun mit dem Gasanschluss
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Freitag, 18. April 2025
2024 gab es 193.000 Heizungswechsel hin zur Wärmepumpe. Nach dem Umstieg stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Gasanschluss? In jedem Fall entstehen Kosten.
- Der Streit um die Kosten
- Verbraucherzentrale fordert klare und einheitliche Regelungen für die Zukunft
Die neue Wärmepumpe ist angeschlossen, der alte Gasanschluss ist aber noch da. Was ist jetzt zu tun? Es gibt drei Möglichkeiten: den Anschluss pausieren lassen, ihn dauerhaft stilllegen oder ihn komplett zurückbauen zu lassen. In jedem Fall entstehen Kosten und darüber gibt es vielfach Streit.
Der Streit um die Kosten
Ein Fall aus dem Norden der Republik, nämlich aus Norderstedt und Hamburg, zeigt das Problem. In Norderstedt verlangen die Stadtwerke zusätzliche 1.010 Euro für die Versiegelung des Gasanschlusses, wie das Hamburger Abendblatt als Erstes berichtete. Die Stadtwerke rechtfertigen die Kosten damit, dass sie den Gasanschluss an der Grundstücksgrenze trennen müssen.
Dafür ist ein Team der Stadtwerke erforderlich, das die Verbindung zwischen Hausleitung und Hauptgasleitung an der Grundstücksgrenze kappt. Das macht Tiefbauarbeiten erforderlich, wodurch die vierstellige Summe zustande kommt. Im benachbarten Hamburg (Energiewerke) ist die Praxis allerdings eine andere. Hier ist die kostenpflichtige Trennung des Gasanschlusses nach Angaben des Hamburger Abendblattes nicht üblich. Dort werde der Gasanschluss im Gebäude mit einem Blindflansch verschlossen – ganz ohne Kosten für den Kunden.
Nach Ansicht der Stadtwerke Norderstedt ist das gemäß Niederdruckanschlussverordnung (NDAV) aber nicht ausreichend. Dort steht in § 9, dass Netzbetreiber bei Änderungen des Anschlusses dem Anschlussnehmer die erforderlichen Kosten auch pauschaliert berechnen können. Die technischen Vorgaben, wie die Trennung vom Gasanschluss erfolgen muss, sind offensichtlich eine Sache der Auslegung, wie das Beispiel zeigt. Und die Preise sind bundesweit nicht einheitlich. Kunden berichten über Kosten von 1.000 Euro bis 6.000 Euro. Aber wie musst du überhaupt vorgehen, wenn du den Gasanschluss loswerden willst?
Ein entsprechender Antrag beim Netzbetreiber ist notwendig
Wenn du deinen Gasanschluss dauerhaft nicht mehr nutzen willst, solltest du ihn aus schon aus Sicherheitsgründen stilllegen oder zurückbauen lassen, das empfiehlt zumindest die Bundesnetzagentur. Dafür ist dein Netzbetreiber der richtige Ansprechpartner. Er kümmert sich um den Ausbau des Zählers oder den Rückbau deines Gasanschlusses. Voraussetzung: Du musst einen entsprechenden Antrag stellen. Viele Netzbetreiber stellen auf ihrer Webseite entsprechende Formulare zur Verfügung.