Milka-Weihnachtsmann: Verstecktes Etikett sorgt für Unmut
Autor: Daniel Krüger
Deutschland, Mittwoch, 17. Dezember 2025
Schon wieder sorgt der Milka-Hersteller Mondelez für deutschlandweiten Unmut. Nach Boykott-Aufrufen wegen Preisen geht es nun um ein Etikett am Schoko-Weihnachtsmann.
Die Schokoladenmarke Milka steht erneut in der Kritik: Pünktlich zur Weihnachtszeit sorgt ein verstecktes Etikett auf Schoko-Weihnachtsmännern für Empörung bei Verbrauchern. Der Vorwurf: Das Unternehmen provoziere bewusst Fehlkäufe durch nahezu identisch aussehende Produkte mit unterschiedlichen Preisen.
Youtuber Sebastian Klaus, bekannt als "Verpackungsprof", hat auf das Problem aufmerksam gemacht und die Verpackungspraxis des Süßwarenherstellers genauer unter die Lupe genommen. Seine Analyse zeigt: Im Handel stehen zwei scheinbar identische Milka-Weihnachtsmänner nebeneinander - gleiche Größe, ähnliche Optik, aber völlig unterschiedliche Preisklassen.
Milka versteckt Weihnachtsmann-Etikett mit Gewichtsangabe
Der entscheidende Unterschied liegt im Detail: Während der eine Weihnachtsmann 45 Gramm wiegt und einen Kilopreis von rund 42 Euro aufweist, bringt die gefüllte Variante mit Schokolinsen 61 Gramm auf die Waage - bei einem Kilopreis von fast 54 Euro. Das eigentliche Problem liegt jedoch nicht in der Produktvielfalt, sondern in der Art der Kennzeichnung.
Während die Gewichtsangabe bei anderen Herstellern gut sichtbar auf der Verpackung zu finden ist, hat Milka beim teureren Weihnachtsmann ein sogenanntes Leporello-Etikett verwendet - ein aufklappbares Etikett auf der Unterseite der Figur. Die Angabe "61 g" ist erst nach dem Aufklappen dieses Etiketts sichtbar, der Hinweis darauf in winziger weißer Schrift auf lila Untergrund kaum erkennbar. Der Verpackungsexperte führte zwei Tests durch, um die Auffindbarkeit der Gewichtsangabe zu überprüfen. Das Ergebnis war eindeutig: Weder eine Einzelperson noch eine Gruppe junger Menschen konnten die Füllmengenangabe ohne erhebliche Mühe finden.
Selbst bei gezielter Suche übersahen die Testpersonen den kleinen Hinweis "Pflichtinformation" mit Pfeil, der zum aufklappbaren Etikett führt. "Ich finde es nicht", "Steht nicht drauf" und "Ich sehe es gar nicht" waren typische Reaktionen der Probanden. Die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) schreibt in Artikel 13 vor, dass die Angabe der Nettofüllmenge an einer "gut sichtbaren Stelle deutlich, gut lesbar und gegebenenfalls dauerhaft" anzubringen ist. Sie dürfen nicht durch andere Angaben, Bildzeichen oder sonstiges Material verdeckt oder undeutlich gemacht werden.
"Wollen jeden für blöd verkaufen": Kunden sind von Milka entsetzt
Auch andere Hersteller von Schoko-Weihnachtsmännern schaffen es problemlos, die Gewichtsangabe direkt auf die Aluminiumfolie zu drucken. Nur Milka nutzt bei diesem speziellen Produkt die kundenunfreundliche Variante des versteckten Etiketts, obwohl auf der Verpackung mehr als genug Platz für einen gut lesbaren Aufdruck vorhanden wäre, lautet die Kritik des bekannten Youtubers. In den sozialen Medien reagieren Schokofans mit deutlicher Kritik auf die Verpackungspraxis.
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"Die wollen entweder jeden für blöd verkaufen oder wollen unbedingt ihr eigenes Grab schaufeln", kommentiert ein Nutzer auf Instagram. Ein anderer schreibt: "Die täuschen ganz bewusst die Kunden. Unfaires Verhalten muss bestraft werden." Es gibt viel Wut: "Nur noch Abzocke von Milka, kann weg." Viele Kommentatoren fordern Konsequenzen. Die aktuelle Kontroverse reiht sich ein in eine Serie von Negativschlagzeilen für Milka. Das US-Unternehmen Mondelez hatte wegen Shrinkflation-Vorwürfen bereits den "Goldenen Windbeutel" erhalten - Milka wurde außerdem zur "Mogelpackung des Monats" gewählt.