Mietrecht: Sind Katzenklappen, Balkonnetze und Co. einfach erlaubt - oder nicht?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 23. April 2025
Die Installation von Katzenklappen kann komplizierter sein als erwartet, mit rechtlichen Anforderungen und Sicherheitsbedenken, die sowohl Mieter als auch Eigentümer betreffen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld alle Genehmigungen einzuholen, um mögliche Probleme zu vermeiden.
- Darfst du einfach eine Katzenklappe einbauen?
- Mikrochip gesteuerte Katzenklappen und KI helfen
- Katzenklappen beschäftigen auch die Gerichte
- Das Balkonnetz bedarf einer Genehmigung
- Probleme mit der Hausratversicherung beim Einbruch
Katzen sind seit vielen Jahren die beliebtesten Haustiere. Bundesweit lebten die Samtpfoten 2023 in 25 % der insgesamt über 41 Millionen Haushalte. Besonders beliebt sind sie im Süden des Landes. Die meisten Katzen pro 100.000 Einwohner gibt es im Saarland, dicht gefolgt von Sachsen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Bayern. Das will eine repräsentative Erhebung des Industrieverbandes Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) herausgefunden haben. Hast du als Katzenbesitzer eine Mietwohnung, dann stellt sich die Frage, wie dein Stubentiger einen sicheren Weg ins Freie findet.
Darfst du einfach eine Katzenklappe einbauen?
72 % der Katzenhalter haben es einfach: Sie leben in einem Haus oder einer Wohnung mit Garten. Oft reicht dann eine Katzenklappe, um den nötigen Auslauf zu ermöglichen. Ist das Haus oder die Wohnung Eigentum, ist der Einbau kein Problem. Anders sieht das nach Aussage von Andreas Ackenheil, Leiter einer Kanzlei in Mainz, die sich auf Tierrecht spezialisiert hat, aus, wenn du Mietender bist.
"Eine Katzenklappe stellt eine bauliche Veränderung der Mietsache dar. Da eine solche Maßnahme in der Regel irreversible Eingriffe in die Wohnungstür oder Außenwand erforderlich macht, bedarf die Anbringung einer Katzenklappe stets der Genehmigung des Vermieters", erklärt der Experte in einer Pressemeldung des IVH.
"Ein Vermieter kann die Installation einer Katzenklappe ablehnen, wenn beispielsweise Bedenken bezüglich der Sicherheit oder der späteren Weitervermietung bestehen oder das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Wenn er die Klappe genehmigt, kann er zudem verlangen, dass der Mieter bei einem Auszug die Wohnung wieder in den Ursprungszustand versetzt." Eine solche Genehmigung sollten sich Mieter immer schriftlich geben lassen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.
Mikrochip gesteuerte Katzenklappen und KI helfen
Mietende oder Eigentümer sind oftmals skeptisch, weil sie befürchten, dass auch andere Katzen aus der Nachbarschaft Zugang zu ihrer Wohnung bekommen. Mittlerweile ist es möglich, die Katzenklappe auf die eigene Katze zu programmieren und nur dieser Zutritt zu gewähren. Ermöglicht wird das beispielsweise über den Chip zur Kennzeichnung und Registrierung. Einer der Anbieter einer durch einen Mikrochip gesteuerten Katzenklappe ist die Firma Fressnapf in Krefeld. Der SureFlap kostet im Internet rund 100 bis 150 Euro.
Zubehör für deine Katze - hier ansehenDer Nutzer und Katzenfreund "Blue_the_sailing_Cat" kommentiert seine Erfahrungen mit der Chip-Katzenklappe so: "Die Programmierung auf den implantierten Chip unseres Katers war einfach. Dank Leckerlis hat er es nach 4–5 Anläufen verstanden, raus und reinzukommen. Manche beschweren sich über das laute Klicken. Ist aber für uns ok, so hören wir, wenn er kommt oder geht. Auch die Dauer, bis die Klappe öffnet, ist ok. Sie reagiert auch, wenn der Kopf kurz vor dem Tunnel ist. Wir haben die Klappe jetzt einen Monat im Einsatz und sind sehr zufrieden."