Lebensmittelpreise: Diese Gruppe in Deutschland stören sie kaum
Autor: Agentur dpa, Daniel Krüger
Deutschland, Montag, 29. Dezember 2025
Die hohen Lebensmittelpreise in Deutschland machen vielen zu schaffen. Eine neue Umfrage zeigt aber: Wer eine bestimmte Sache vorweisen kann, leidet weniger.
Teure Lebensmittel bereiten gemäß einer Umfrage mehr Menschen Schwierigkeiten als vor einem Jahr. Dass sie sich aufgrund gestiegener Kosten beim Lebensmitteleinkauf einschränken müssen, gaben nun 45 Prozent an.
Das ergab eine Forsa-Erhebung im Auftrag des Verbraucherzentrale-Bundesverbands im November. Vor einem Jahr hatten dies noch 39 Prozent der Befragten von sich selbst gesagt. Eine Gruppe allerdings muss sich nach eigenen Angaben nicht beim Lebensmittelkauf einschränken.
"Darf nicht sein": So ungleich leidet die Bevölkerung unter den Preisen im Supermarkt
Wenn sie an ihre persönliche Situation als Konsumentinnen und Konsumenten denken, blicken demnach 52 Prozent "eher negativ" auf das neue Jahr. "Eher positiv" schauen 47 Prozent voraus. Allerdings gibt es zwischen den gesellschaftlichen Gruppen große Unterschiede. Besonders Menschen mit geringem Einkommen machten hohe Preise zu schaffen. 70 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2000 Euro müssen sich demnach beim Lebensmitteleinkauf einschränken. Dagegen sind es bei einem Haushaltsnettoeinkommen über 3500 Euro lediglich 39 Prozent.
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Besonders auffällig: Der Bildungsstand macht demnach einen großen Unterschied. Bei den Hochgebildeten schränken sich demnach gezwungenermaßen nur 27 Prozent der Befragten ein, bei niedrigem und mittlerem Bildungsstand hingegen 48 Prozent. Für die Umfrage befragte das Institut Forsa vom 12. bis 14. November 1002 Menschen ab 18 Jahren. Verbandschefin Ramona Pop sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Eine gesunde Ernährung wird immer mehr zu einer Frage des Geldbeutels. Das darf nicht sein." Die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in der Gastronomie zum 1. Januar 2026 werde ebenfalls nicht dazu führen, dass die Menschen mehr Geld im Portemonnaie haben. Profitieren würden vor allem Fast-Food-Ketten. Ein fränkisches Gasthaus hat allerdings überraschend doch eine Preissenkung angekündigt.
Allgemein gibt es der Umfrage zufolge viel Skepsis bei den Erwartungen aus Sicht der Verbraucher. Verbraucherschützerin Pop erläuterte, die Lebensmittelpreise seien seit 2020 um mehr als 35 Prozent gestiegen. Die Bundesregierung dürfe nicht länger tatenlos zusehen. Sie müsse eine Beobachtungsstelle einrichten, die Kosten und Preise entlang der Kette von der Landwirtschaft bis in die Regale erfasst. "So lassen sich unfaire Preistreiber aufdecken, denn die hohen Preise lassen sich nicht allein durch gestiegene Produktionskosten erklären." Mit diesen Lebensmitteln hingegen sparst du aktuell übrigens bares Geld.