Kaufland und Lidl mit Aussage zu Hybridfleisch – Produkt steht in der Kritik
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 14. März 2023
Neue Trends werden von Discountern und Supermärkten wie Kaufland oder Lidl immer gerne aufgenommen. Beim Hybridfleisch schlagen Verbraucherzentrale und Tierrechtsorganisation aber Alarm.
Neue Trends lassen sich immer wieder im Supermarkt und Discounter entdecken. Zuletzt sorgte eine neue EU-Richtlinie für eine ganz besondere Neuerung. Insekten sind inzwischen in Lebensmitteln erlaubt. Und wie infranken.de bereits berichtet hat, sind in vielen bekannten Produkten bereits welche enthalten. Mit Hybridfleisch taucht jetzt der nächste Trend auf.
Doch was steckt dahinter? Wie die Verbraucherzentrale (VZ) dazu schreibt, sollen die neun Produkte zu weniger Fleischverzehr verhelfen. Wer aber nicht komplett auf Fleisch verzichten möchte und mit den veganen oder vegetarischen Angeboten nichts anfangen kann, der soll mit dem Hybridfleisch die perfekte Alternative finden. Doch der Ruf des Mischproduktes ist nicht gut. Wie gehen also Händler wie Kaufland oder Lidl damit um?
Das steckt hinter Hybridfleisch - Kritik an der Tierhaltung
Wie die VZ erklärt, handelt es sich bei Hybridfleisch um eine Mischung aus Fleisch mit anderen Zutaten, in der Regel mit Gemüse. Laut Angaben der Experten enthalten die aktuell im deutschen Lebensmittelhandel angebotenen Produkte zwischen 40 und 69 Prozent Fleisch und zwischen 8 und 40 Prozent Gemüse.
Unternehmen: | Kaufland |
Hauptsitz: | Neckarsulm |
Gründung: | 1984, Neckarsulm |
Dachorganisationen: | Schwarz-Gruppe, Dieter-Schwarz-Stiftung |
Vorteile dieser Angebote sind demnach gegenüber den "normalen" Fleischprodukten", dass ein großer Anteil Fleisch eingespart wurde. Damit, so heißt es im Bericht, schneiden die Hybridfleischprodukte besser ab bei Treibhausgasemissionen, Flächen- und Wasserverbrauch.
Doch es gibt auch massive Kritik am neuen Hybridfleisch -Trend in Supermärkten und Discountern. So schreibt die Tierrechtsorganisation Peta dazu auf ihrer Internetseite: "Rund die Hälfte der Produkte aus sogenanntem Hybridfleisch macht das Fleisch von Tieren aus, die ihr Leben lang in der industriellen Tierwirtschaft ausgebeutet wurden". Ein Vorwurf, auf den Lebensmittelriesen wie Kaufland und Lidl reagieren.
So äußern sich Kaufland und Lidl zum Hybridfleisch
Gegenüber infranken.de erklärt Lidl, dass man derzeit "keine Fleischprodukte mit einem pflanzlichen Anteil" im Angebot für die Kund*innen habe. Ob man allerdings von der Problematik rund um die Tierhaltung wisse und wie man damit grundsätzlich umgeht, dazu gab es keine Angaben.
Bei Kaufland geht man offensiv mit dem Thema Hybridfleisch um. Dazu heißt auf Nachfrage unserer Redaktion: "Sogenanntes Hybridfleisch führen wir nicht dauerhaft im Sortiment, bieten unseren Kunden die entsprechenden Produkte aber immer wieder im Rahmen von Aktionsangeboten an, zuletzt beispielsweise Mitte Februar. Die Artikel wie beispielsweise Hackfleisch oder Bratwurst bestehen rund zur Hälfte aus Gemüse wie Paprika, Karotten oder Zwiebeln und zur anderen Hälfte aus Fleisch."