Kaufen und Bezahlen: Das sind die größten Irrtümer beim Einkaufen
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Sonntag, 25. Februar 2024
Wir kaufen und bezahlen beinahe täglich Waren. Dennoch gibt es einige Regeln, die nicht jeder kennt - und sogar Irrtümer vorliegen.
- Sind Kaufverträge nur mit Unterschrift gültig?
- Sind Preisauszeichnungen bindend?
- Umtausch, Garantie und Gewährleistung: Diese Regeln gelten
- Kann man Kartenzahlungen immer zurückbuchen?
Ob für ein Brot, ein Notizheft oder eine größere Anschaffung: Fast täglich werden wir zu Kunden und Kundinnen. Doch nicht immer sind dir dabei auch alle deine Rechte bekannt. Es kursieren einige Irrtümer rund um das Bezahlen. Was solltest du hierzu wissen?
Verträge und Preise: Häufige Irrtümer beim Kaufen von Waren
Die Verbraucherzentrale hat fünf Irrtümer aufgelistet, über die du nicht stolpern solltest. Der erste Irrtum ist, dass Verträge nur mit Unterschrift gültig sind. Dies stimmt nicht. So handelt es sich beispielsweise auch schon um einen Kaufvertrag, wenn du Brötchen kaufst. Das ist in der Regel beiden Parteien klar. Was allerdings für einige Kunden und Kundinnen überraschend ist: Auch aus einem Telefongespräch mit einem mündlichen Vertragsabschluss kann sich eine bindende Zahlungspflicht ergeben.
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Das Kaufen von Waren oder Dienstleistungen muss nicht mit Unterschrift erfolgen, um gültig zu sein. Eine Unterschriftpflicht gibt es nur für Vereinbarungen, die durch einen Notar beglaubigt werden müssen und rein in Schriftform abgeschlossen werden. Die Unterschrift eines Notars braucht man beispielsweise bei Grundstücksgeschäften und auch bei der Schenkung. Die Schriftform ist zudem gesetzlich vorgesehen bei der Kündigung eines Arbeitsvertrages oder bei der Befristung eines Arbeitsverhältnisses.
Ob in Prospekten, in Schaufenstern oder auf Webseiten: Überall findest du Preisauszeichnungen. Diese sind für die Händler allerdings nicht bindend. So kann der Verkäufer die Ware beispielsweise für einen anderen Preis als angegeben verkaufen. Entscheidend ist in der Regel der Preis, der an der Kasse hinterlegt ist; also der Preis, den ein Produkt direkt trägt. Dem Verkäufer ist es allerdings nicht erlaubt, bewusst mit falschen Preisen zu werben. Möchtest du die teurere Ware nicht bezahlen, kannst du sie immer auch ablehnen.
Weitere Irrtümer in Bezug auf Kaufen und Bezahlen
Als Kundin oder Kunde gehst du sicher in der Regel davon aus, dass du die Ware innerhalb eines bestimmten Zeitraums umtauschen oder zurückgeben kannst. Immerhin ist diese Praxis sehr weit verbreitet. Allerdings hast du als Kundin oder Kunde kein automatisches Recht auf einen Umtausch oder eine Rückgabe: Dies ist reine Kulanz des Verkäufers. So kann es auch sein, dass ein Geschäft diese Möglichkeit nicht anbietet. Frage am besten vor Kaufabschluss im Laden nach, ob es eine Umtauschmöglichkeit gibt oder nicht.
Die Begriffe Garantie und Gewährleistung lassen zwar vermuten, dass dasselbe gemeint ist; sie sind jedoch streng voneinander zu unterscheiden. Unter einer Garantie versteht man eine freiwillige Zusage der Hersteller, für die Qualität oder Funktionstüchtigkeit ihrer Produkte geradezustehen. Die Hersteller können für die Garantie einen eigenen Zeitraum angeben und sie auf eine bestimmte Funktion beziehen. Bei einer Gewährleistung hingegen geht es um eine gesetzliche Verantwortung. Die Verkäufer müssen hier in der Regel zwei Jahre nach dem Kauf dafür einstehen, wenn das Produkt nicht einwandfrei war.