"Open Food Facts": Diese App zeigt dir sofort, was in den Lebensmitteln im Supermarkt drin steckt
Autor: Claudia Lindenlaub-Sauer
Deutschland, Montag, 07. März 2022
Es gibt schon länger Apps, die Lebensmittel und Produkte mit einem Barcodescanner auf die Inhaltsstoffe und Nährwertangaben prüfen. Die App "Open Food Facts" geht noch einen Schritt weiter. So funktioniert die App.
- Open Food Facts - so funktioniert die App
- Mitwirkende - das ist der Gedanken dahinter
- Fazit
Was steckt denn nun wirklich in den optisch ansprechend verpackten Lebensmitteln aus dem Supermarkt drin? Wer sich das vielleicht häufig beim Einkaufen fragt und das Kleingedruckte im Supermarktlicht nicht erkennen kann, oder einfach keine Lust hat, mehrere Produkte länger in den Händen zu halten, um die Angaben zu vergleichen, der kann jetzt einfach mithilfe eines Smartphones und der App "Open Food Facts" den Barcode einscannen und bekommt eine Übersicht über enthaltene Allergene, Zusatzstoffe, Fett, Zucker und Nährwerte. Es ist sogar möglich, mittels der Opensource-App eine interaktive Merkmal-Grafik selbst zu erstellen, die mehrere Produkte automatisch miteinander vergleicht und das Gesündeste heraussucht. Hersteller werden so ermutigt, ihre Produkte dementsprechend anzupassen und bekommen einen Überblick über die aktuelle Marktlage. Kund*innen können bewusster einkaufen und sparen Zeit. Und das alles über einer kostenlosen App. Was ist die "Open Food Facts"-App aber eigentlich genau? Sind die Angaben vertrauenswürdig und wie funktioniert die kostenlose Lebensmittel-App?
"Open Food Facts" - so funktioniert die App
Die Webseite "Open Food Facts" ist zunächst eine weltweite Nahrungsmitteldatenbank. Hier sind über 1.000.000 Produkte aufgelistet. Es können sämtliche Produkte auf ihre Nährwertangaben überprüft und verglichen werden.
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Der Nutri-Score gibt die Nährwertqualität in Buchstaben von A-E an, die in verschiedenen Farben unterlegt sind. Die NOVA 4 Spalte gibt die Art der Verarbeitung der verwendeten Lebensmittel in Noten an. Die Umweltauswirkungen werden im Eco-Score angezeigt. Häufig werden auch Daten für die Produkte direkt vom Hersteller bereitgestellt. Neben den Produkteigenschaften wie der Mengenangabe, der Art der Verpackung, der Marke und Kategorien finden sich Kennzeichnungen, Zertifizierungen, Preise, sowie ein Link zur offiziellen Produktseite des Herstellers, den Ladennamen und die Vertriebsländer. Es folgen die Zutaten, Allergene und eine Analyse der Inhaltsstoffe. Zusatzstoffe, Nährstoffwerte für 100 g, Größen und die Art der Verpackung werden weiter aufgelistet. Datenquellen und weitere Informationen schließen die Produktinformationsseite ab.
Auch die App für mobile Endgeräte verwendet das gleiche Prinzip. Hier ist es jedoch möglich, mit dem Handy oder Tablet den Barcode zu scannen und sofort die Angaben angezeigt zu bekommen. Es ist auch hier eine Community getriebene Nahrungsmittelproduktdatenbank, die aktuelle Informationen zu 2.059.358 Produkten auflistet. Die Anwendung erfordert mindestens Android OS 4.1 oder iOS 10.0. Die App ist unter der Open Database License (ODbL) lizenziert, die von Nutzern hinzugefügten Fotos laufen unter der Creative-Commons-Lizenz mit Namensnennung.
Open Food Facts - App räumt Preise ab
Ursprünglich ist die Idee in Frankreich entstanden, inzwischen sind die Seite und die App international und in 16 Ländern verfügbar. Das Projekt wurde 2012 von einem französischen Programmierer, anlässlich des "Food Revolution Day" von Jamie Oliver, gegründet.
Internationale Anerkennung fand das Projekt bereits im darauffolgenden Jahr, 2013 gewann es einen französischen Entwicklerpreis (Prix de Dataconnexions), der von Etalab, einer staatlichen Abteilung der Interministeriellen Direktion für Digitales (DINUM). Der Preis zeichnet die besten Projekte, Anwendungen, Dienstleistungen oder interaktiven Datavisualisierungen aus, die insbesondere öffentliche Daten wiederverwenden, und unterstützt diese.