Sind Hanf-Produkte legal? Öko-Test warnt vor CBD-Ölen, Kaugummis & Co.
Autor: Marco Fründt
Franken, Mittwoch, 04. März 2020
Ob Kaugummis, Öle oder andere Güter: Produkte, die Cannabidiol (CBD) beinhalten, liegen momentan im Trend. Sie sollen gegen Stress, Depressionen oder Schlafstörungen helfen. Doch dürfen die Produkte überhaupt verkauft werden? Warum Öko-Test warnt, erfahren Sie hier.
           
Cannabidiol, also CBD, soll viele Leiden mindern können: Stress, Depression, Regelschmerzen, Ängste oder Schlafstörungen - gegen all das soll CBD helfen. Überall schießen Läden für CBD-haltige Produkte wie Öle oder Kaugummi aus dem Boden, und sogar in Drogerien kann man diese kaufen. Doch wie gesund sind diese Produkte wirklich? Und sind sie überhaupt legal? Öko-Test und Verbraucherzentralen warnen, die Krankenkassen-Zentrale hingegen sieht nicht nur negative Seiten.
Was sind CBD-Produkte?
CBD-haltige Produkte sind Produkte, die mit dem Stoff Cannabidiol versetzt sind, welcher aus Hanf, genauer Nutzhanf, gewonnen wird. Cannabidiol (CBD) ist im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) allerdings nicht psychoaktiv und damit auch nicht berauschend. Medizinisch wirkt es unter anderem angstlösend, entzündungshemmend, entkrampfend und gegen Übelkeit. CBD ist außerdem Teil von Medikamenten, die gegen Multiple Sklerose und Epilepsie eingesetzt werden. Neuerdings werden CBD-haltige Öle, Kaugummis und Nahrungsergänzungsmittel im Handel angeboten.
Da CBD-Öl & Co. als Nahrungsergänzungsmittel gelten, darf der Hersteller weder eine Dosierungsempfehlung aussprechen, noch eine Wirkung versprechen. Der Verkauf von CBD-haltigen Produkten wird von den jeweiligen Landesbehörden überwacht.
Darum warnt Öko-Test vor CBD-Produkten
Öko-Test warnt ausdrücklich vor CBD-haltigen Produkten. Begründet wird diese Warnung unter anderem damit, dass manche Hersteller von CBD-Produkten mit dem Hanfblatt als Symbol werben oder Begriffe wie ”berauschend” verwenden. Kinder könnten dadurch beeinflusst werden, so die Experten Doch nicht nur Öko-Test, sondern auch die Verbraucherzentralen warnen. Eigentlich dürften CBD-haltige Produkte nämlich gar nicht verkauft werden. Da diese als ”neuartiges Lebensmittel” eingestuft sind, müssten die Hersteller vor dem Vertrieb einen Antrag auf Zulassung stellen, was bisher aber noch nicht geschehen sei. Laut Verbraucherzentralen sind CBD-Produkte damit nicht legal. Da bisher aber immer noch die Landesbehörden zuständig sind, werden in vielen Bundesländern weiterhin CBD-haltige Produkte verkauft.
Sind CBD-Produkte gesundheitsschädlich?
Da die CBD-haltigen Produkte nicht unter das Betäubungsmittelschutzgesetz fallen, dürfen Sie nur 0,2 Prozent des berauschenden Stoffes THC enthalten. Ob diese Mengen gesundheitsschädlich sind? Darüber wird gestritten: Laut Verbraucherzentralen sind schon diese geringen Mengen an THC schlecht für die Gesundheit, allerdings bestehen laut Bundesinstitut für Risikobewertung bei Mengen unter 0,2 Prozent keine gesundheitlichen Bedenken. Weitere Informationen hierzu bekommen Sie auf der offiziellen Webseite des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte und auf der offiziellen Webseite des Bundesinstitutes für Risikobewertung.