Fairtrade, Bio oder Tierschutz: Was steckt hinter den Siegeln auf unseren Lebensmitteln?
Autor: Tamara Schneider
Deutschland, Dienstag, 07. November 2023
Fairtrade, Bio oder Tierschutz - was steckt eigentlich hinter den Siegeln, die unsere Lebensmittel kennzeichnen? Wir geben dir hier einen Überblick.
Ob Fisch, Fleisch oder Gemüse und Obst - heute ist es wichtig, zu wissen, worauf beim Einkauf zu achten ist. Besonders dann, wenn du dich bewusst ernähren möchtest und Wert auf gute Lebensmittel legst.
Inzwischen gibt es zahlreiche Lebensmittelsiegel, die dem Verbraucher Auskunft darüber geben, wo sie herkommen, wie sie hergestellt wurde und unter welchen Werten sie vermarktet werden. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Wir klären hier drei der wichtigsten Siegel auf.
Das Faitrade-Siegel
Inzwischen finden sich fair gehandelte Produkte nicht mehr ausschließlich in den Weltläden, sondern auch im Supermarkt um die Ecke. Ein einheitliches Siegel für den fairen Handel, das auf rechtsverbindliche Regelungen verweist, gibt es laut dem Portal Lebensmittelklarheit nicht.
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Stattdessen haben viele Importorganisationen und Siegelinitiativen ihre eigenen Siegel und Logos entwickelt, die auf fairen Handel hinweisen. Alle haben sich auf eine gemeinsame Definition und Ziele des fairen Handels verständigt. In Deutschland wird das grün-blaue Fairtrade-Siegel vom Verein Fairtrade Deutschland vergeben.
Gemeinsam haben alle Initiativen, die sich für fairen Handel einsetzen, dass sie die Armut in der Welt bekämpfen und eine gerechtere Weltwirtschaft herstellen möchten. Dazu gehören:
- garantierte Mindestpreise für Erzeuger*innen, die über dem Weltmarkt-Niveau liegen.
- langfristige Verträge zur Planungssicherheit der Erzeuger*innen
- Kleinbauern verkaufen bevorzugt direkt an Importeure der Industrieländer; Zwischenhändler*innen werden ausgeschlossen, um den Erlös vollständig den Produzenten*innen zukommen zu lassen
- Einhaltung der nationalen und internationalen Arbeitsschutzrichtlinien; dazu gehören: Verbot von Kinderarbeit, sichere Arbeitsbedingungen, Tariflöhne, Versammlungsfreiheit und Gleichberechtigung von Frauen
- Unterstützung von sozialen und ökologischen Projekten, zum Beispiel Alterssicherung, Schulausbildung und medizinischen Versorgung
- Förderung umweltverträglicher Anbauarten und ein Bio-Aufschlag für Bio-Produkte
- Verbot von gentechnisch verändertem Saatgut und von Pestiziden
MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei
Aufgrund der steigenden Überfischung der Meere ist das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei gegründet worden. MSC steht für "Marine Stewardship Council" und ist eine internationale Einrichtung, die vom WWF und dem Lebensmittelkonzern Unilever gegründet wurde. Inzwischen ist der MSC unabhängig und hat in etwa 15 Prozent der weltweiten Fangmenge nach dem MSC-Standard zertifiziert.