EU verbietet "Veggie-Schnitzel" und Co.: Das müssen Verbraucher jetzt wissen
Autor: Lea Mitulla, Agentur dpa
Straßburg, Freitag, 24. Oktober 2025
Fleischersatzprodukte erfreuen sich großer Beliebtheit, doch Bezeichnungen wie "Veggie-Burger" könnten nach Plänen der EU bald nicht mehr erlaubt sein. Das sorgt für reichlich Kritik.
Das Europaparlament hat sich für ein Verbot von Bezeichnungen wie "Tofu-Wurst" oder "Veggie-Burger" ausgesprochen. Die Ja-Stimmen kamen vor allem von Fraktionen rechts der Mitte. Aber auch Mitglieder der sozialdemokratischen S&D-Fraktion und der Liberalen stimmten dafür. Die deutschen Unions-Abgeordneten stimmten mehrheitlich gegen ein Verbot.
Die Abstimmung fand am Mittwoch (8. Oktober 2025) in Straßburg statt. Eine Mehrheit von 355 Abgeordneten stimmte für das Verbot, 247 dagegen und 30 enthielten sich.
Aus für pflanzliche Wurst, Steaks und Burger: EU-Parlament stimmt für Verbot
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum geplanten Verbot im Überblick:
Welche Begriffe wären von einem möglichen Verbot betroffen?
In dem zur Abstimmung stehenden Bericht sind über einen Änderungsantrag mehrere Begriffe eingebracht worden. Dazu zählen "Steak", "Schnitzel", "Hamburger" und "Wurst". Sie sollen Produkten vorbehalten sein, die aus Tieren gemacht wurden.
Wie ist die bisherige Rechtslage?
Warum sollen die Begriffe verboten werden?
Die im Europaparlament zuständige Abgeordnete Céline Imart sieht durch das Vorhaben den Verbraucherschutz gestärkt. Die Politikerin der EVP-Fraktion, zu der auch CDU und CSU gehören, teilte auf Anfrage mit, es bestehe "ein echtes Verwechslungsrisiko". Pflanzenbasierte Ersatzprodukte böten etwa nicht die gleichen Nährwerte wie ihre tierischen Originale.
Zudem gehe es bei dem Vorhaben darum, Landwirte zu schützen. Pflanzliche Lebensmittelhersteller versuchten den Ruf tierischer Lebensmittel, den Generationen von Landwirten aufgebaut hätten, für die Vermarktung von Konkurrenzprodukten zu nutzen.
Streit um Veggie-Schnitzel und Co.: Lobbyismus für die Fleischindustrie?
Zu den Befürwortern gehört unter anderem der Verband der Fleischwirtschaft. "Fleisch sollte als wertvolles tierisches Lebensmittel klar von anderen Artikeln unterschieden werden können, ohne dass man dadurch einen Kulturkampf entfacht", sagt Geschäftsführer Steffen Reiter. Ein einfacher Weg wäre es, die Bezeichnung Fleisch klar zu schützen.