Änderung ab 2025: Neues EU-Verbot bei Plastikflaschen kommt
Autor: Alexander Milesevic
Deutschland, Freitag, 22. November 2024
Bestimmte Flaschen und Dosen sind ab 2025 in der Europäischen Union verboten. Mit dem neuen Gesetz will die EU die Verbraucher und die Umwelt schützen. Was bedeutet das für Konsumenten?
Ab dem Ende des Jahres 2024 gilt in Deutschland und den anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ein Gesetz, das vor allem Trinkflaschen und Dosen betrifft. Demnach dürfen Lebensmittelverpackungen ab dem neuen Jahr nicht mehr mit der Chemikalie Bisphenol A (BPA) hergestellt werden, die als Weichmacher in Lebensmittelverpackungen enthalten ist. Damit sollen sowohl Verbraucher als auch die Umwelt geschützt werden.
Bis zu drei Jahre haben die Hersteller Zeit, um Produkte ohne BPA im Rahmen einer mindestens 18 Monate dauernden Übergangsfrist herzustellen und auf den Markt zu bringen. Insbesondere betrifft dies die Innenbeschichtungen von Kunststoffflaschen und Dosen, die bislang BPA enthalten.
BPA auf Dauer ein Risiko - Wissenschaft uneinig über Menge
BPA gilt als problematisch, da es hormonähnlich wirkt und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. "Belastete Produkte einmal zu essen, ist unproblematisch", heißt es seitens des Verbrauchermagazins Öko-Test.
Video:
Auf Dauer sei der Weichmacher aber ein Risiko. Allerdings herrscht in der Wissenschaft Uneinigkeit darüber, ab welcher Menge die Chemikalie kritisch ist. So setzen Behörden wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) unterschiedliche Richtwerte für das Gesundheitsrisiko BPA-Gehalten in Lebensmitteln an. Demnach sei der derzeitige Richtwert des BfR um das Tausendfache höher.
Daten der Europäischen Umweltagentur (EEA) aus dem Jahr 2023 zufolge, sind 83 Prozent der deutschen Bevölkerung BPA in Mengen ausgesetzt, die als gesundheitlich bedenklich gelten.
Weichmacher-Spuren in zahlreichen Lebensmitteln nachgewiesen
Bei einer Untersuchung von 58 Lebensmitteln aus Konservendosen wies Stiftung Warentest in 51 der analysieren Lebensmitteln BPA-Spuren nach, obwohl viele Hersteller angeben, für ihre Dosen Innenlacke ohne die Chemikalie zu verwenden oder den Weichmacher nicht absichtlich einzusetzen. Besonders viel Bisphenol A konnte dem Warentester in Suppen und Eintöpfen nachgewiesen werden. Trotzdem sind alle 51 Produkte gemessen an dem strengeren Efsa-Richtwert stark BPA-belastet.
Besteller in Kategorie 'Konserven & Eingelegtes' auf Amazon ansehenMit dem neuen EU-Gesetz soll sich das ändern und die Gesundheit der Verbraucher geschützt werden.