Echter oder gefakter Online-Shop? Fake-Shop-Finder soll Verbrauchern helfen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 23. Januar 2023
Fake-Shops haben im Internet Konjunktur. In Bayern gibt es immer mehr Anzeigen bei der Polizei. Jetzt soll ein Fake-Shop-Finder im Kampf gegen die Betrugsmaschen den Durchbruch bringen.
- In Bayern steigt die Anzahl der Anzeigen gegen Fake-Shops gewaltig
- Der Fake-Shop-Finder ist kostenlos und hilfreich
- Diese Informationen sind aufgelistet
- Was ist ein Fake-Shop?
Die Ware ist online bestellt, auf die Lieferung wartest du allerdings vergeblich. Stattdessen nur eine Abbuchung auf dem Kreditkartenkonto. Fake-Shops und der betrügerische Online-Handel sind für Verbraucher*innen ein großes Problem. Sie sind schwer zu erkennen und schnell eine teure Falle beim Einkauf im Internet. Jetzt soll eine Aktion der Verbraucherzentralen helfen, die Täuschungen zu enttarnen.
In Bayern steigt die Anzahl der Anzeigen gegen Fake-Shops gewaltig
Das Bayerische Landeskriminalamt führt eine Statistik, in dem es die Anzeigen über reale und vermeintliche Fake-Shops fein säuberlich notiert. Insgesamt gingen in 2021 allein in Bayern 6.000 Anzeigen bei der Polizei ein. Das waren 1.700 mehr als in 2020. Die Zuständigen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West sehen einen Trend, wonach gefälschte Online-Shops äußerst professionell erstellt sind und seriös wirken. Selbst Profis müssen schon genau hinsehen, damit sie echte und unechte Verkaufsportale unterscheiden können.
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Als die Welle der Fake-Shops begann, waren sie leicht zu entlarven. Sie hatten kein oder ein fehlerhaftes Impressum. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) waren nicht zu finden. "Diese Fehler begehen die Betrüger heute nur noch selten", sagen die Ermittler im Polizeipräsidium Schwaben. Genauso sind inzwischen ausländische Konten, auf die der Kaufbetrag meist als Vorkasse zu überweisen war, selten geworden.
Es sind immer wieder zwei Punkte, mit denen die Fake-Shops ihre Kundschaft lockt: der günstige Preis und eine schnelle Lieferung. "Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Schnäppchen blenden. Bietet ein Shop Artikel zu deutlich geringeren Preisen als die Konkurrenz an, dann sollte man misstrauisch sein. Insbesondere gilt Vorsicht ab rund 20 Prozent Preisunterschied", erläutert Dominic Geißler, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West.
Der Fake-Shop-Finder ist kostenlos und hilfreich
Jetzt gibt es eine Hilfe von der Verbraucherzentrale in NRW. Und zwar den Fake-Shop-Finder, ein kostenloses Tool zur schnellen Überprüfung von Online-Shops. Wer online etwas bestellen will, kann die Internet-Adresse des Shops einfach unter www.fakeshop-finder.nrw eingeben und erhält dann in Echtzeit eine Einschätzung.
Die Polizeierfahrungen aus Bayern bestätigt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW: "Fake-Shops sind eines der großen, dauerhaften Probleme im Verbraucheralltag und die Zahl der Beschwerden steigt stetig an." Im Jahr 2020 gab es bundesweit rund 1.000 Verbraucherbeschwerden über Fake-Shops. Bis 2021 hat sich die Zahl auf knapp 3.000 verdreifacht.