Förderung: E-Auto-Käufer bekommen weniger Geld vom Staat - wie viel bleibt noch?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 01. August 2022
Bis zu 9.000 Euro kassieren E-Autokäufer beim Neuwagen bislang vom Staat und von den Autoherstellern. Das soll sich ändern. Jetzt ist klar, was an Staatszuschuss übrig bleibt. Wer die hohe Förderung noch bekommen will, muss sich sehr beeilen.
- Was gilt beim Kauf von E-Autos bis Ende des Jahres
- An der Kfz-Steuer-Befreiung wird noch nicht gedreht
- Und das ist die Förderung ab 2023
- Was zählt: Kauftermin oder Zulassung
Weil zum Ende dieses Jahres zwei Millionen E-Autos auf deutschen Straßen rollen und diese immer beliebter sind, braucht es "in absehbarer Zukunft keine staatlichen Zuschüsse mehr". Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verweist auf die steigenden Zulassungszahlen, die aus seiner Sicht ein Abschmelzen der Förderung rechtfertigt. Ab 2023 fällt die Prämie des Staates deutlich geringer aus, es gibt gravierende Änderungen.
Was gilt beim Kauf von E-Autos bis Ende des Jahres
Bisher war die E-Auto-Förderung ausgesprochen beliebt: Laut dem zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Frankfurt am Main gab es bislang für den Umweltbonus mehr als 1,3 Millionen Anträge (Stand 1. Juli 2022) - davon rund 741.000 für reine Elektrofahrzeuge und ca. 576.000 für Plug-in-Hybride. Reine E-Autos bekommen mit Umweltbonus und Innovationsprämie bis Ende 2022 ein Zuschuss:
- Reine E-Autos unter 40.000 Euro sind mit 9.000 Euro bezuschusst (6.000 Euro Bundeszuschuss, 3.000 Euro Herstelleranteil).
- Für E-Autos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro liegt der Zuschuss für reine E-Autos bei 7.500 Euro (5.000 Euro Bundeszuschuss, 2.500 Euro Herstelleranteil).
- Für Plug-in-Hybride unter 40.000 Euro gibt es 6.750 Euro Förderung (4.500 Euro Bundeszuschuss, 2.250 Euro Herstelleranteil).
- Für Plug-in-Hybride mit einem Listenpreis über 40.000 Euro liegt der Zuschuss in dieser Preisklasse bei 5.625 Euro (3.750 Euro Bundeszuschuss, 1.875 Euro Herstelleranteil).
Das BAFA stellt auf seiner Internetseite den Förderantrag zur Verfügung und zahlt die Prämie aus. Der Zuschuss beträgt bei gebrauchten batterieelektrischen Autos (BEV) 5.000 Euro und bei gebrauchten Plug-in-Hybriden (PHEV) 3.750 Euro. Die Gebrauchten dürfen nicht älter als 12 Monate und nicht mehr als 15.000 Kilometer gelaufen haben.
An der Kfz-Steuer-Befreiung wird noch nicht gedreht
Seit dem Jahr 2011 gilt die Steuerbefreiung für Elektroautos maximal zehn Jahre lang nach Erstzulassung. Für E-Autos mit Erstzulassung bis Ende 2025 gilt sie weiterhin maximal zehn Jahre, jedoch bis spätestens 31. Dezember 2030 – wenn die Regierung diese Frist nicht noch einmal verlängert.
Bei Plug-in-Hybriden berechnet sich die Steuer dann – wie bei Verbrennern üblich – aus Hubraum und CO₂-Emissionen. Brennstoffzellenautos fallen dagegen ebenfalls unter die Steuerbefreiung.