Die häufigsten Mythen über Wärmepumpen: Das ist dran
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Sonntag, 05. Januar 2025
Es gibt viele Irrtümer und Vorbehalte gegen die Wärmepumpe. Dabei sind sie ein notwendiger Baustein für die Energiewende. Die Verbraucherzentrale NRW hat sich jetzt mit einigen der Vorbehalte auseinandergesetzt.
- Mythen: Wärmepumpe nur im energieeffizienten Neubau – das ist falsch
- Keine Komplettsanierung notwendig
- Die Photovoltaikanlage und Wärmepumpe gehören manchmal zusammen
- Wärmepumpen sind inzwischen leiser als viele andere Haushaltsgeräte
- Fußbodenheizung und Wärmepumpe passen gut zusammen – zwingend notwendig sind sie aber nicht
Deutsche Hausbesitzer tun sich mit dem Einbau von Wärmepumpe weiterhin schwer. Nur etwa 5,7 % des Bedarfs decken sie aktuell, schätzt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Ganz anders in Schweden und Finnland: Dort haben sich die Geräte inzwischen zur Standardheizung entwickelt. Sie stellen etwa 40 % des dortigen Wärmebedarfs. In Norwegen sind es schon 60 %.
Wärmepumpen gelten als beste Alternative für umweltfreundliches Heizen. Das Interesse an dieser Heizungstechnologie ist groß. Dass der Ausbau in Deutschland nur schleppend ist, dürfte auch an Mythen und Irrtümern liegen, die nach wie vor gegenüber Wärmepumpen bestehen. In Wirklichkeit entpuppen sie sich häufig als Irrtum, wie die Verbraucherzentrale NRW betont. Wir stellen einige davon vor und rücken sie zurecht.
Eignet sich die Wärmepumpe nur im energieeffizienten Neubau?
Nein, stimmt nicht. Im Neubau ist die Wärmepumpe, und das völlig zu Recht, die am häufigsten eingesetzte Heiztechnologie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war dies 2022 bei mehr als der Hälfte aller neuen Wohngebäude der Fall. Die Wärmepumpe ist aber effizient genug, um auch in älteren Bestandsgebäuden die Räumlichkeiten auf Temperatur zu bringen. Dazu sollten allerdings die Vorlauftemperaturen nicht zu hoch sein.
Aber bei den Bestandsgebäuden geht es nicht voran. Tatsächlich lag die Quote energetischer Sanierungen im deutschen Gebäudebestand im Jahr 2023 deutlich unter 1 %. Das ergibt eine aktuelle Studie von B+L Marktdaten im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Für das erste Halbjahr 2024 wird ein weiteres leichtes Absinken der Sanierungsrate erwartet.
Wie hoch die Sanierungsrate im Gebäudebereich tatsächlich sein muss, um Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen – dazu gibt es unterschiedliche Prognosen: So rechnet zum Beispiel, laut den Nachrichtenmagazin Der Spiegel, ein Gutachten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aus dem Jahr 2022 damit, dass jährlich 1,7 bis 1,9 % aller Wohnhäuser energetisch saniert werden müssen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht von 2 % aus. Nur wenn es eine stürmische Entwicklung im Bestandsbereich gibt, ist die anvisierte Zahl von 500.000 verkauften Wärmepumpen überhaupt zu erreichen.
Wärmepumpe: Jetzt kostenlos Angebote einholenIst eine Komplettsanierung wirklich notwendig?
Dabei spricht von der technischen Seite wenig gegen den Einsatz der Wärmepumpen-Technologie. Der Vorlauf ist der Teil des Heizkreislaufs, über den das warme Wasser vom Heizkessel oder der Wärmepumpe bzw. einem zwischengeschalteten Speicher zu den einzelnen Heizkörpern fließt. Wird im Vorlauf eine Temperatur von 50 bis maximal 55 Grad Celsius nicht überschritten, steht dem Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau nichts entgegen. Bei heizungsfinder.de kannst du unverbindlich Angebote für eine Wärmepumpe im Altbau* einholen.