Chemie im Gläschen: Öko-Test warnt vor Babybrei
Autor: Marina Kroeckel
Deutschland, Donnerstag, 18. Sept. 2025
In einigen Gläschen Babybrei für Säuglinge wurde BPA nachgewiesen, obwohl der chemische Stoff bereits seit 2016 als fortpflanzungsgefährdend eingestuft wird.
- Worum handelt es sich bei dem Schadstoff Bisphenol A?
- Chemikalien in Babybreigläschen
- Wie sieht es mit weiteren Stoffen in Obstbreien aus?
Bisphenol A – kurz: BPA – ist fast allgegenwärtig. Obwohl der Stoff seit 2016 in der EU als fortpflanzungsgefährdend eingestuft wird, ist es beispielsweise Bestandteil von Verpackungen und wird in der Beschichtung von einigen Konservendosen verwendet. Auch in Babybreigläschen konnte es nachgewiesen werden.
Worum handelt es sich bei dem Schadstoff Bisphenol A?
Bisphenol A gehört zu den hormonellen Schadstoffen. Diese können schon in kleinen Mengen in den Hormonhaushalt eingreifen. Im Jahr 2016 hat die EU BPA als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Der Stoff ist fast allgegenwärtig. Er ist Bestandteil von Verpackungen und in der Beschichtung von einigen Konservendosen. Er gilt als Ausgangsstoff für den Kunststoff Polycarbonat und wird auch zur Herstellung von Expoxid-Kunstharzen verwendet.
Bisphenol A kann also in die in den Verpackungen gelagerten Lebensmittel übergehen. Dann kann er in unseren Körper gelangen und seine schädliche Wirkung entfalten. Frühreife, eine reduzierte Spermienzahl und Verhaltensstörungen gelten laut aktuellem Stand als mögliche Folgen.
Chemikalien in Babybreigläschen
Bei dem Test lag der Fokus auf Obstbreien für Säuglinge ab dem fünften beziehungsweise nach dem vierten Monat. 15 Gläschen wurden getestet. Problematisch waren "stark erhöht" gefundene Bisphenol-A-Gehalte.
Wiegt dein Kind beispielsweise acht Kilogramm und isst 100 Gramm der betroffenen Obstbreie, ist die Grenze der tolerierbaren Menge BPA bereits überschritten. Das Kind isst aber die zwei- bis fünffache Menge bei einer Mahlzeit. In einem getesteten Gläschen wäre die Menge sogar um das 181-fache überschritten.