Brauchen wir das Pfandsystem wirklich?
Autor: Redaktion
Berlin, Dienstag, 12. November 2019
Drei, acht, 15 oder 25 Cent gibt es als Pfandgebühr in Deutschland. Auf manche Flaschen gibt es Pfand, auf manche wiederum nicht. Manche Verpackungen sind Mehrweg-, manche Einwegflaschen. Blicken Sie da durch? Verhalten wir uns umweltfreundlich, wenn wir Flaschen zurückgeben? Wir fassen die Struktur dahinter zusammen.
Seit dem Jahr 2003 gilt die Pfandpflicht in Deutschland. Doch trotzdem sorgt das System an den Supermarktkassen und dem Pfandautomaten immer noch für Verwirrung. Vor den gefüllten Regalen stellt sich zudem immer öfter die Frage: Was ist eigentlich umweltverträglicher?
Grundsätzlich wird in Deutschland für alle Getränkeverpackungen ein Pfand verlangt. Ausgenommen von der Pfandpflicht sind Flaschen mit Inhalt unter 0,1 und über drei Litern, sowie Milchprodukte, Fruchtsäfte, Spirituosen und Getränkekartons. Ziel der Gesetzgebung war den Trend zur Einwegflasche zu stoppen.
Leider erfolglos, wie sich in den letzten Jahren zeigt. Laut Deutscher Umwelthilfe liegt der Marktanteil der Einwegflaschen mittlerweile bei über 50 Prozent. Demnach verbraucht jeder Deutsche fast 200 Einweg-Plastikflaschen pro Jahr.
Grundsätzlich unterscheidet man im deutschen Pfandsystem zwischen Einweg- oder Mehrwegpfand. Erkennbar sind die Unterschiede entweder auf den Etiketten oder anhand der Materialien. Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Möglichkeiten? Welcher Weg ist wirklich umweltfreundlicher?
Woran erkennt man Einwegpfand ?
Das Zeichen für Einwegpfand zeigt eine Art Hausdach mit einer Dose und Flasche sowie einem Pfeil der die Rückgabe und Wiederverwendung darstellt. Auf diese Einwegflaschen zahlt man jeweils 25 Cent Pfand, den höchsten Pfandbetrag in Deutschland. Erkennbar sind diese Verpackungen aber nicht nur am Symbol, sondern meist einfach am Material. Einfache Kunststoffflaschen, meist verkauft beim Discounter, und Getränkedosen gehören meist zum Einwegsystem.
Mehrwegpfand - "Für die Umwelt"
Auch Mehrwegflaschen sind aufgrund der besonderen Kennzeichnung, sowie den Materialien erkennbar. Das Mehrweg-Etikett zeigt hier einen blauen und grünen Kreis mit den Worten "Für die Umwelt Mehrweg" und die Verpackungen bestehen aus hartem Kunststoff, PET oder Glas.