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Clever Shoppen am Black Friday: So erkennst du echte Angebote


Autor: Klaus Heimann

Deutschland, Mittwoch, 20. November 2024

Der Black Friday steht vor der Tür und verspricht zahlreiche Schnäppchen, doch nicht alle Angebote halten, was sie versprechen.
Nicht jedes Angebot rund um den Black Friday ist ein Schnäppchen, Vorsicht ist also angesagt.


Der Black Friday ist im Anmarsch, ein Fest für Schnäppchenjäger. Die wichtigsten Termine und Tipps findest du hier. Aber ist der Freitag bei den Verbrauchern wirklich so beliebt? Wie viele machen mit und bestellen im Online-Handel? Wie groß sind die Rabatte wirklich? Viele Fragen, auf die wir Antworten geben. Aber eins schon mal vorweg: So blauäugig wie manche Händler glauben, sind die Kunden nicht. Sie bereiten sich vor und sind bei unbekannten Online-Shops misstrauisch und das berechtigterweise.

Knapp 70 % der Verbraucher nutzen den Black Friday

Sind eigentlich Shopping-Aktionstage wie der Black Friday, Cyber Monday oder der Singles’ Day wirklich so beliebt? Das Preisportal Idealo* beauftragte das Marktforschungsunternehmen Kantar, in einer repräsentativen Verbraucher-Studie im September 2024 bei 2.020 Personen (18 und 64 Jahre alt) zu befragen und herauszufinden, wie beliebt die Tage sind.  

Danach planen zwei Drittel der Deutschen (67 %), am diesjährigen Black Friday etwas zu kaufen. Damit ist das Interesse im Vergleich zu 2023 um 8 % gestiegen. Auch die übrigen Aktionstage erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Cyber Monday 2024: 29 % (2023: 26 %) oder der Singles’ Day 2024: 15 %, (2023: 11 %). Der Black Friday stößt aber, nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Weihnachtszeit, auf das größte Interesse. Beliebt sind Produktkategorien wie Elektronik (83 %), gefolgt von Bekleidung und Accessoires (76 %), Hobby- und Freizeitbedarf (74 %) sowie Wohn- und Haushaltsartikel (73 %). 

Wie die Umfrage bestätigt, wird der Black Friday insbesondere für den Kauf von qualitativ hochwertiger Ware genutzt: Über die Hälfte der Befragten (57 %) möchte Markenware kaufen, zwei Fünftel (37 %) planen, höherpreisige Artikel zu erwerben. Die Mehrheit (63 %) rechnet damit, dieses Jahr ähnlich viel Geld auszugeben wie 2023. Im Schnitt planen die Deutschen ein Budget von 317 Euro ein. Danach befragt, wie viel Ersparnis sie sich erhoffen, gibt ein Großteil an, mit Rabatten zwischen 11 % und 20 % zu rechnen. Aber kannst du wirklich diese hohen Rabatten fest einkalkulieren? Wenn du auf die Werbung der Händler schaust, ist das locker zu erreichen.

Bei Lautsprechern ist der meiste Rabatt möglich, bei Smartphones eher nicht

Die Wirklichkeit ist aber eine andere. Diesmal hat das Preisvergleichsportal Idealo selber gerechnet und kommt zu folgendem Ergebnis: Zwei Drittel der Produkte waren am Black Friday günstiger als im Vormonat Oktober des Jahres 2023. Jedes zehnte Produkt war um 20 % oder mehr reduziert. Im Durchschnitt waren es allerdings nur 6 % Preisersparnis. Und so hat Idealo gerechnet: Das Preisportal analysiert die Preise von 9.733 Produkten aus den 100 beliebtesten Black-Friday-Kategorien des Vorjahres 2023. Sie alle standen auf dem eigenen Preisportal. Dabei hat Idealo den durchschnittlichen Preis am Black Friday 2023 mit dem Durchschnittswert im Vormonat Oktober 2023 verglichen.

Das größte Sparpotenzial ergab sich bei folgenden Produktgruppen:

Etwas unter dem Durchschnitt war das Sparpotenzial bei den drei folgenden Produktgruppen: Spielkonsolen: 4 %; Tablets: 4 %und Handys bzw. Smartphones: 3 %. Bei diesen Produkten kannst du als Käufer nicht so viel erwarten. Die Kunst besteht also darin, die Spreu vom Weizen zu trennen. Also die wirklichen Schnäppchen zu finden. Die Voraussetzungen dafür stehen nicht schlecht.

Verbraucher bereiten sich vor und kennen viele der Tricks der Händler

Laut Idale geht ein Großteil beim Black-Friday-Einkauf strukturiert vor und lässt sich nicht zu Spontankäufen verleiten. 80 % wissen genau, welches Produkt sie kaufen möchten (einige führen sogar Listen mit Preisen); 79 % machen sich vorab darüber Gedanken, wie viel Geld sie ausgeben wollen. 84 % vergleichen Preise mehrerer Anbieter. "Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher weiß, dass Black-Friday-Angebote mittlerweile nicht mehr nur am letzten Freitag im November zu finden sind", so Florian Kriegel, Preisexperte bei Idealo. "Immer mehr Menschen beobachten bereits Tage vor dem Event die Preisentwicklung für ihre Wunschprodukte."

Du als vorbereiteter Verbraucher kennst natürlich auch den Trick mit der UVP. Oder doch nicht? Dabei bezieht sich der errechnete Rabatt des Händlers auf die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Den hoch angesetzten UVP verlangt aber kaum ein Händler in der Realität. Angebliche Rabatte von 50 % schmelzen dann zu einer realen Ersparnis von 10 % oder 20 % zusammen. Die Stiftung Warentest hat dazu ein Beispiel: Ein Elektronikhändler wirbt mit einem "Black Deal" für das Tablet Samsung Galaxy Tab S9 Ultra: statt 1.339 Euro (UVP) nur noch 849 Euro, also 490 Euro gespart. Der mitt­lere Onlinepreis lag am 6. November 2024 jedoch bei 1.016 Euro. Du hättest also "nur" 167 Euro gespart. Diesen Trick kannst du gut entlarven, wenn du die Produkte, die du kaufen willst, einige Zeit beobachtest.

Dabei helfen die Preisportale Idealo.de*, günstiger.de und geizhals.de. Sie zeigen für jedes Produkt die Preisentwicklung oder den Preisverlauf an. Günstiger.de macht das für die letzten einen, drei und sechs Monate. Idealo.de für drei, sechs und 12 Monate. Bei Geizhals.de musst du dich allerdings einloggen oder registrieren, bevor du eine "Wunschliste" eröffnen kannst. Du kannst bei den Preisportalen die Entwicklung für jeden Tag sehen, wenn du über die Grafik streichst. Außerdem kannst du einen Preiswecker/Preisalarm stellen, der dich per E-Mail benachrichtigt, wenn dein Wunschpreis von einem Händler angeboten wird. Auch bei der Stiftung Warentest kannst du tagesaktuell Preise von beliebten Produkten (Fernseher, Smartphones etc.) prüfen, das ist aber kostenpflichtig. Nur im Verhältnis zum üblichen Marktpreis kannst du das vermeintliche Schnäppchen richtig einordnen.

Achtung vor Ladenhütern und Auslaufmodellen

Viele Händler versuchen, mit kurzen Angebotsfristen oder ablaufenden Angebotszeiten Druck beim Käufer aufzubauen. Verbraucherschützer warnen davor, sich zu unüberlegten Käufen drängen zu lassen. Notfalls bleibt die Möglichkeit, den Einkauf zu stornieren oder bei Online-Käufen das 14-tägige Widerrufsrecht zu nutzen und die Ware zurückzusenden. Dabei können allerdings Versandkosten anfallen. Übrigens: Einzelhändler vor Ort gehen auch mit der Zeit, beobachten den Onlinemarkt und bieten, öfters als man denkt, günstige Preise. Also nachfragen.

Black Week bei Media Markt: Die besten Angebote

Achtung: Wer nur kaufen will, weil es so günstig ist, tappt sehr schnell in die Schnäppchenfalle. Waren, die ohnehin gut verkauft werden, sinken selten im Preis, hat Stiftung Warentest festgestellt. Wie jeder Ausverkauf ist eben auch der Black Friday für Händler eine gute Gelegenheit, Ware loszuwerden – zum Beispiel Laptops mit veralteter Technik. Häufig landen deshalb Auslaufmodelle oder Ladenhüter im Angebot.

Kaufen, wenn andere nicht kaufen, ist übrigens auch ein interessantes Prinzip. Dabei setzt du auf die Mechanismen der Marktwirtschaft: Sinkt die Nachfrage, fällt auch der Preis (die Ausnahme bestätigt hierbei allerdings die Regel). Wer schon im Herbst kauft, was er im nächsten Frühjahr braucht, zahlt meist weniger. Das gilt vor allem für Kleidung, aber auch für andere Saisonartikel wie Möbel, Garten- und Sportgeräte oder Reisen.

Im Online-Handel den Shop unbedingt checken

Nicht selten lauern an Schnäpp­chen­tagen wie dem Black Friday Betrüger im Netz. Bevor du etwas bestellst, rät inFranken.de, den Shop (vor allem, wenn er dir unbekannt ist) unter die Lupe zu nehmen: Suche nach Nutzerrezensionen und einem Impressum. Bezahlen solltest du bei Händ­lern, die du nicht kennst, nicht per Vorkasse – das Betrugs­risiko ist groß. Nutze den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale und prüfe die dort genannten Informationen. Auch wenn es sich um keinen betrügerischen Shop handelt, können Online-Fallen lauern: lange Liefer­fristen oder hohe Kosten im Fall einer Rück­sendung. Der lesenswerte und kostenlose Text der Stiftung Warentest zählt insgesamt sieben Online-Fallen auf, die du unbedingt vermeiden solltest.

Die E-Mail-Dienste GMX und Web.de meldeten im Vorfeld des Black Fridays 2023 einen Spam-Mail-Rekord von 1,65 Milliarden Nach­richten pro Woche, wie die Stiftung Warentest berichtete. Darunter waren viele Phishing-Mails mit gefälschten Rabatt­angeboten von Shopping­platt­formen. So enttarnst du Phishing-Mails: Achte darauf, ob die Absender-Adresse selt­sam aussieht (kryptische Zeichen), ob Zeit­druck erzeugt wird ("Handele sofort!") und ob der Absender dich auffordert, Pass­wörter und andere persönliche Daten einzugeben. Ist in der Mail ein Link enthalten, über den du dich bei einem Portal einloggen sollst, dann klicke nicht darauf.

Phishing-Mails enthalten Links auf Internet­seiten, die denen von Amazon, Zalando oder anderen Online-Händ­lern täuschend ähnlich sehen. Gibst du auf der vermeintlichen Anmeldeseite deine Zugangs­daten ein, können die Kriminellen damit dein echtes Konto kapern. Vorsicht ist auch empfehlenswert bei angeblichen Paket­dienst-Mails mit der Aufforderung, Porto oder Zoll­gebühr für ein Paket nach­zuzahlen. Dahinter stecken ebenfalls oftmals Betrüger. Zum Black Friday auf idealo.de geht es hier*.

Weitere Tipps zum Black Friday: Früher Black-Friday-Deal bei Lidl - Diese günstige Küchenmaschine macht dem Thermomix Konkurrenz. Überraschung bei MediaMarkt - Aktion bringt den Game Boy im Original zurück. Hier verraten wir die besten Black-Friday-Angebote auf Amazon.

 *Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach tollen Angeboten und nützlichen Produkten für unsere Leser - nach Dingen, die uns selbst begeistern und Schnäppchen, die zu gut sind, um sie links liegenzulassen. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst und darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.