Black Friday: Fünf überraschende Fakten zur Schnäppchen-Schlacht, die kaum jemand kennt
Autor: Rupert Mattgey
Deutschland, Mittwoch, 22. November 2023
Am 24. November ist wieder Black Friday. Alle wollen mitreden - aber die wenigsten haben wirklich Ahnung. Hier sind 5 überraschende Fakten rund um die Schnäppchen-Schlacht, die kaum jemand kennt.
Schon wieder ist Black Friday: Die Schnäppchen-Schlacht läutet traditionell das Weihnachtsgeschäft ein - glauben zumindest die meisten. Dabei ist der Black Friday hierzulande weder traditionell noch läutet er irgendwas ein. Er hat lediglich den Startschuss für den großen weihnachtlichen Geschenkkaufrausch nach vorne verlagert (was für viele Händler übrigens gar nicht mal so toll ist).
Der Black Friday ist umgeben von Mythen, sehr viel gesichertem Halbwissen und dem wachsenden Gefühl, am Ende doch nur mit falschen Versprechungen und erfundenen Rabatten abgezockt zu werden. Aber ist dieser Hass gegenüber dem weltweit größten Schnäppchen-Event eigentlich gerechtfertigt? Und ist der Black Friday überhaupt das weltweit größte Schnäppchen-Event? Zweimal nein, aber ich greife vor: Hier sind 5 überraschende Fakten zum Black Friday, die kaum jemand kennt.
1. Der Black Friday ist nicht das größte Schnäppchen-Event der Welt
Der Singles Day am 11. November ist das weltweit größte Schnäppchen-Event. Punkt. Da kann der Black Friday einpacken. Denn der Singles Day ist der wichtigste Tag des Jahres für Chinas gigantischen Online-Händler Alibaba. Auf 74,1 Milliarden US-Dollar, umgerechnet also 62,93 Milliarden Euro, bezifferte Alibaba seine Singles-Day-Umsätze 2020. 2021 konnte dann sogar ein Rekord-Umsatz von 139 Milliarden US-Dollar verzeichnet werden. Dagegen - sorry, man muss es so deutlich sagen - stinkt der Black Friday gewaltig ab.
Der Vergleich zum Thanksgiving-Wochenende in den USA inklusive Black Friday und Cyber Monday ist geradezu schockierend: Im Rahmen des ganzen wochenlangen Schnäppchen-Spektakels wird gerade einmal ein Viertel des Umsatzes erzielt, den der Singles Day an einem einzigen Tag schafft.
Zum Vergleich: Amazon steigerte seinen Umsatz im Jahr 2020 am Wochenende von "Black Friday" bis "Cyber Monday" um 60 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Bei dieser Summe sind die Umsätze, die Amazon mit eigenen Produkten während des Black Friday Wochenendes erzielt hat, noch nicht mit eingerechnet. Beachtlich - aber Peanuts, wenn man sich den Umsatz von Alibaba am Singles Day anschaut.
2. Der Black Friday ist keineswegs "traditionell"
Der Begriff "Black Friday" ist laut Amazon erst in den 1960er Jahren aufgekommen, obwohl der Shopping-Tag schon seit den 1930ern das Weihnachtsgeschäft in den USA einläutete. Wohlgemerkt: In den USA. In Deutschland sieht die Lage ein bisschen anders aus: Den ersten Black Friday veranstaltete hierzulande im Jahr 2006 ausgerechnet Apple. Andere Unternehmen zogen nach.
Im größeren Rahmen wird der Black Friday in Deutschland erst seit 2013 abgehalten. Mit großem Erfolg, vor allem online. Aber seien wir ehrlich: "traditionell" ist das nicht gerade. Interessant: Corona bescherte dem Black Friday und dem Cyber Monday 2020 neue Rekordzahlen. So wurden in Deutschland beispielsweise 3.554 Prozent mehr Elektronikartikel verkauft als an einem durchschnittlichen Tag. Das größte Umsatzplus gab es in der Altersgruppe der 66- bis 75-Jährigen zu verzeichnen.