Black Friday 2022: Die Tricks der Online-Händler - Nicht jedes Angebot ist ein Schnäppchen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Donnerstag, 24. November 2022
Black Friday naht, aber: Nicht jedes Angebot ist auch wirklich ein Schnäppchen. Das sollten Kunden beim Einkauf am Black Friday und Cyber Monday beachten.
- Black Friday und Cyber Monday sind eine gewaltige Umsatz-Maschine
- Die Tricks der Händler
- Besonders gefährlich sind Fake-Shops
- Wofür nutzen die Kaufenden die Verkaufstage?
Dieses Jahr ist der Black Friday am 25. November 2022 und feiert sein 10-jähriges Jubiläum. Erfunden hat den 'Schwarzen Freitag', wie so viele andere Dinge, der stationäre Handel in Amerika. Um den Namen Black Friday ranken sich einige Mythen. Die Plausibelste besagt, dass die Händler an dem Tag aus den roten Zahlen kommen und am Ende des Verkaufsmarathons schwarze Hände vom Geldzählen haben. Wenn du dich ins Netz-Getümmel stürzt, dann solltest du folgendes wissen.
Black Friday und Cyber Monday sind eine gewaltige Umsatz-Maschine
Der Black Friday und der Cyber Monday sind die wichtigsten Tage für den Einzelhandel und E-Commerce. Der Einzelhandelsverband (HDE) rechnet in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (2021) entspricht das einem Plus von 22 Prozent. Knapp 94 Prozent der Deutschen können etwas mit dem Begriff Black Friday anfangen und laut Umfragen wollten rund 60 Prozent ihn für Einkäufe nutzen. Im Schnitt haben die Kunden 2021 bereits 289 Euro ausgegeben.
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Der stationäre Einzelhandel lockt ebenfalls mit jeder Menge Rabattangeboten. Aber die Online-Shops haben die Nase vorn: Der Online-Riese Amazon mischt inzwischen heftig an diesen Tagen mit. Mit der Einführung des Cyber Mondays und der Black Friday Week hat er die Schnäppchenjagd von einem Tag auf eine ganze Woche ausgeweitet.
Immer mehr Händler und große Ketten schließen sich an und bieten Rabatte und Aktionen: darunter Microsoft, Media Markt, Saturn, Otto, C&A und Zalando und viele andere. Die Aktion setzt aber ebenso den stationären Einzelhandel unter Druck. Der lässt sich nicht lumpen und springt auf den Zug auf. Aber die Kunden bleiben angesichts der gigantischen Werbung skeptisch: 55 Prozent der Befragten bezweifeln sogar, dass die Angebote an den Aktionstagen wirklich echte Schnäppchen sind. Das berichtet das Institut für Handelsforschung (ECC Köln) im Trend Check Handel des ECC Köln.
Die Tricks der Händler
- Rabatte genau prüfen: Viele der sagenhaft günstigen Preise beruhen auf einem einfachen Trick: Die Vergleichsbasis für die "irren Rabatte" ist vielfach die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) des Herstellers. Die Verbraucherverbände kritisieren die schon lange als "Mondpreise", die der Handel regelmäßig unterbietet. Wenn du ein ganz bestimmtes Produkt kaufen willst, dann solltest du immer wieder mal den Preis überprüfen. Wer den Ursprungspreis kennt, entlarvt "Fake-Rabatte" sofort.
- Preise unbedingt vergleichen: Die Online-Händler machen Druck mit sinkenden Balken, die angeblich die kleiner werdenden Lagerbestände anzeigen. Einige benutzen tickende Uhren, die das Ende der Rabatt-Aktion ankündigen. Immer geht es darum, die Kundschaft in Hektik zu versetzen. Verbrauchende sollten sich von solchen durchsichtigen "Tricks" nicht aus der Ruhe bringen lassen. Oft gibt es gleiche oder doch zumindest ein vergleichbares Produkt bei einem anderen Anbieter, manchmal sogar zu einem günstigeren Preis. Ausgesprochen hilfreich sind Preissuchmaschinen wie idealo, billiger.de, Geizhals, Check24 und Google (nach Aufruf bei den jeweiligen Produkten). Sie erleichtern den Vergleich. Klarer Tipp: Erst wenn sich ein Sonderangebot am Black Friday und am Cyber Monday nach dem Vergleich in zwei Preissuchmaschinen immer noch günstiger ist, kann sich in der Tat der Klick auf den Kaufen-Button lohnen.
- Widerrufsrecht geht immer: Ist der Online-Kauf bei einem Anbieter dann doch nicht so günstig, die Stornierung nicht funktioniert, bleibt immer noch der Widerruf. Und so ist die Rechtslage: Bei einem Online-Kauf ist dieser in der Regel ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts möglich. Rücksendekosten können anfallen, die du bezahlen musst. Es empfiehlt sich daher, dass du die Versandkonditionen des Händlers prüfst.
Besonders gefährlich sind Fake-Shops
Vorsicht bei Fake-Shops: Im Online-Handel tummeln sich Betrüger. An Rabatt-Tagen haben sie ihren großen Auftritt mit ihren Betrugsfällen. Fake-Shops kann der Laie nur schwer erkennen. Aber es gibt eine gute und seriöse Hilfe: Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW entlarvt solche Anbieter. Also: Vor der Kaufentscheidung die URL prüfen. Das kostenlose Tool liefert eine Einschätzung der Seriosität des Anbieters.