Verbraucher: Ist Bio wirklich besser? Vergleich überrascht
Autor: Marina Kroeckel
Deutschland, Samstag, 30. November 2024
Strengere Richtlinien und Verzicht auf chemische Düngemittel zeichnen Bio-Lebensmittel aus. Die tatsächlichen gesundheitlichen Vorteile im Vergleich zu konventionellen Produkten sind jedoch nicht eindeutig geklärt.
- Was bedeutet die Bio-Zertifizierung bei Lebensmitteln?
- Was sind die Vorteile von Bio-Zertifizierungen?
- Sind Bio-Produkte wirklich gesünder?
Wird ein Lebensmittel als "bio" oder "öko" deklariert, wird es strenger kontrolliert. Bei Bio-Lebensmitteln wird auf synthetische Düngemittel verzichtet; chemisch-synthetische Pestizide sind verboten. Dadurch gelangen weniger Schadstoffe ins Grundwasser und die gesünderen Böden können mehr Wasser speichern. Ein weiterer Punkt ist die artgerechte Tierhaltung. Tieren müssen größere Auslaufflächen als im konventionellen Anbau zur Verfügung gestellt werden. Durch diese Regelungen sollen Bio-Produkte mehr Nährstoffe, Vitamine und Antioxidantien sowie weniger Nitrat beinhalten. Bio-Milch und Bio-Fleisch soll durch die Weidehaltung eine gesündere Zusammensetzung von Fettsäuren haben. Durch diese Regelungen und Ergebnisse gehen wir davon aus, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind. Doch die Ergebnisse der Forschungen überraschen, denn eindeutig ist das nicht. Die gesundheitlichen Vorteile von Bio-Lebensmitteln im Vergleich zum konventionellen Anbau sind umstritten und es bedarf weiterer wissenschaftlicher Forschung, um sicherzustellen, dass ein biologischer beziehungsweise ökologischer Anbau tatsächlich gesündere Lebensmittel hervorbringt.
Was bedeutet die Bio-Zertifizierung bei Lebensmitteln?
Bei einem Lebensmittel, das als "bio" oder "ökologisch" deklariert ist, kannst du davon ausgehen, dass die gesetzlichen Kontrollen strenger als beim konventionellen Anbau sind und sich an der EG-Öko-Verordnung orientieren. Das erkennst du am stilisierten Blatt aus weißen Sternen auf grünem Untergrund.
Noch strenger sind die Vorgaben bei Siegeln von Bio-Verbänden, wie beispielsweise Bioland. Auch Naturland verpflichtet sich zu ökologischem Anbau. Die Erzeuger und Verarbeiter werden mindestens jährlich durch unabhängige, externe und staatlich zugelassene Kontrollstellen überprüft.
Formulierungen wie "aus kontrolliertem Anbau", "integrierter Landbau" oder "natürlich" sind hingegen nicht geschützt. Sie unterliegen keinen Vorschriften. Lediglich die Begriffe "bio", "öko", "biologisch", "ökologisch", "kontrolliert biologisch", "kontrolliert ökologisch", "biologischer Anbau" und "ökologischer Anbau" sind gesetzlich geschützt.
Was sind die Vorteile von Bio-Zertifizierungen?
Bei Bio-Lebensmittel wird auf synthetische Düngemittel verzichtet. Chemisch-synthetische Pestizide sind im ökologischen Landbau verboten; kupfer- und schwefelhaltige Schädlingsbekämpfungsmittel sind beispielsweise nur in streng limitierten Mengen erlaubt.
Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide gelangen weniger Schadstoffe ins Grundwasser. Außerdem sind Böden, die biologisch bewirtschaftet werden, in der Regel gesünder, humusreicher und können mehr Wasser speichern. Dadurch wird die Artenvielfalt gefördert.