Bald gibt es völlig neue Produkte bei dm - fast jeder hat sie zuhause
Autor: Daniel Krüger
Deutschland, Donnerstag, 17. April 2025
Die Drogeriekette dm plant einen völlig neuen Schritt in Deutschland. Schon bald soll die Produktpalette deutlich erweitert werden.
Die Drogeriekette dm plant den Einstieg in den Apothekenmarkt mit dem Verkauf von rezeptfreien, aber apothekenpflichtigen Medikamenten (sogenannte OTC-Produkte). Dies hat dm-Chef Christoph Werner in einem Interview mit der FAZ bestätigt.
Das Angebot soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 starten, wobei der genaue Zeitpunkt noch bekannt gegeben wird. Marktteilnehmer vermuten einen Start im Sommer 2025.
Bald auch rezeptpflichtige Medikamente bei dm? Chef mit Mega-Vorhaben
Da der Verkauf von apothekenpflichtigen Medikamenten in Geschäften in Deutschland verboten ist, plant dm den Vertrieb über einen Onlineshop, wie der Spiegel berichtet. Hierfür wurde eine Gesellschaft in Tschechien gegründet, die als Basis für den Versandhandel dienen soll. Die Medikamente sollen über den bestehenden dm-Onlineshop angeboten werden und nicht über eine separate Webpräsenz. In Bor (Tschechien), etwa 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, betreibt dm eine Logistikeinrichtung mit 60.000 Quadratmetern.
Von dort sollen die rezeptfreien Arzneimittel verschickt werden. Die Apotheke soll im Onlineshop als Dritthändler auftreten, wobei die Arzneimittel gemeinsam mit anderen dm-Produkten verschickt werden sollen, so das Portal T3N. Geschäftsführer Christoph Werner begründet das Vorhaben mit dem Rückgang der Apothekendichte in Deutschland. Laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ist die Zahl der Apotheken im vergangenen Jahr auf 17.041 gesunken – der niedrigste Stand seit 1978, heißt es beim Spiegel.
Der dm-Chef spekuliert zudem auf regulatorische Änderungen in der Zukunft. Er argumentiert, dass der demografische Wandel die Kundenbedürfnisse verändere und gleichzeitig die Gesundheitskosten stiegen, weshalb Veränderungen im Gesundheitsmarkt absehbar seien. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut N-TV rund 903 Millionen Packungen rezeptfreier Arzneimittel mit einem Umsatz von etwa 6,2 Milliarden Euro vertrieben. Laut derPharmazeutischen Zeitung hat Christoph Werner in der Vergangenheit erklärt, dass er langfristig auch den Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten anstrebt. Selbst Impfungen und Beratungen in Drogeriemärkten hält er für denkbar. Als Vorbild dienen ihm die Drugstores in den USA, die Apotheken integriert haben.