ADAC Test enthüllt: Das steckt wirklich hinter den Preisen von Gebrauchtwagen-Ankaufportalen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Dienstag, 02. Juli 2024
Der ADAC testet fünf Ankaufportale für Gebrauchtwagen. Diese Variante des Online-Handels hat eigene Regeln, die du kennen solltest, wenn du dein Fahrzeug über diesen Kanal verkaufst.
- Ankaufportale für Autos haben sich etabliert
- Online-Preis-Angebot und Kaufpreis im Vertrag vor Ort sind nicht identisch
- Online-Offerten sind oftmals Lockangebote
- Gibt es große Abweichungen zwischen der Online-Offerte und den Vor-Ort-Preisen?
- Gebrauchte E-Autos sind Ladenhüter
- Alternativer Verkauf an Privatleute
Willst du dein Auto verkaufen, geht das auf unterschiedlichen Wegen: Du nimmst die Sache selbst in die Hand und offerierst dein Fahrzeug auf einem der Interportale (AutoScout24, Mobile.de, PKW.de) oder besuchst an einem Samstag einen der vielen regionalen Automärkte (Gebühr für private Pkw-Verkäufer zwischen 20 und 30 Euro). Eine andere Möglichkeit: Du gibst deinen "Alten" beim Kauf eines "Neuen" beim Autohändler in Zahlung. Etabliert haben sich inzwischen ebenfalls die Ankaufportale (das wohl bekannteste ist wirkaufendeinauto.de). Wie der Gebrauchtwagen-Verkauf dort abläuft und wie die Preisfindung funktioniert, hat der ADAC bei fünf Ankaufportalen untersucht. Die Ergebnisse überraschen.
Haben sich die Ankaufportale bei den Autos etabliert?
Wer keine Lust auf viele E-Mails, Anrufe von Interessenten, Probefahrten und die Abmeldungsformalitäten beim Straßenverkehrsamt hat, der geht zum Autohändler oder besucht eines der Ankaufportale im Internet. Wichtig ist, dass du dir zunächst Klarheit darüber verschaffst, was das Auto überhaupt wert ist.
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Du kannst selbst den Verkaufspreis deines Autos ermitteln, und zwar mit der ADAC-Datenbank. Sie enthält Fahrzeuge der letzten zehn Jahre und berechnet den durchschnittlichen Händlerverkaufspreis basierend auf den Angaben zum Fahrzeug und des Kilometerstandes. Der Einkaufspreis beim Händler liegt meistens rund 10 % unter dem durchschnittlichen Verkaufspreis. Neben der ADAC-Datenbank lassen sich belastbare Preise durch eine Online-Abfrage bei DAT oder Schwacke ermitteln.
Mit den Daten zum Händlereinkaufs bzw. -verkaufspreis ausgestattet, kannst du deine Fahrzeugdaten bei einem oder besser bei mehreren Ankaufportalen eingeben. Der ADAC nennt fünf präsente Ankaufportale im Internet: wirkaufendeinauto.de, AutoScout24, mobile.de, Autohaus Tabor und HUK Autowelt.
Sind Abweichungen beim Preis üblich?
Die Geschäftsmodelle der Ankaufportale sind unterschiedlich. wirkaufendeinauto.de und HUK Autowelt stellen unmittelbar oder sofort nach der Vor-Ort-Bewertung das Fahrzeug auf ihre Plattformen – nach dieser teilweise europaweiten Auktion erhält der Meistbietende den Zuschlag. Autohaus Tabor funktioniert ähnlich, kauft aber die Autos selbst an und verkauft sie dann weiter. Portale wie Mobile.de und Autoscout24 berechnen auf Basis der Marktlage ein Online-Angebot, vermitteln aber dann an einen Händler in der Nähe des Verkaufenden – der bewertet das Auto und entscheidet, welchen Preis er bietet.
Wichtig ist, dass du über das Verfahren, wie die Portale vorgehen, informiert bist. Du als Anbieterin oder der Anbieter lädst zunächst auf der Internetseite des Portals alle relevante Daten und Fotos (ganz wichtig) des Autos hoch. Dann erhältst du als Erstes einen Online-Preis. Willst du den Kontakt zur Portal-Firma fortsetzen, vereinbarst du einen Vor-Ort-Termin. Dabei wird das Auto genauer unter die Lupe genommen.