Der ADAC testet seit knapp 50 Jahren Dachträger und -boxen. Beim ersten Test 1975 war kein Träger dabei, der die ADAC-Ingenieure überzeugte. Seitdem hat sich viel getan: Die Testbedingungen sind standardisiert und die Qualität der Produkte hat sich verbessert. Wer sich heute eine Dachbox kauft, hat eine Auswahl an guten Modellen, die Preise variieren erheblich und die Qualität liegt bei guten Boxen über dem gesetzlichen Standard.
ADAC testet Dachboxen: Acht von 13 sind "gut" - das ist der Testsieger
Acht der 13 getesteten Boxen konnten bei Crashsicherheit, Fahreigenschaften, Handhabung und Verarbeitung überzeugen und bekamen die Note "gut", drei waren "befriedigend" und zwei nur "ausreichend". Die fünf Boxen von Fahrzeugherstellern wie VW, Skoda, BMW, Audi oder Mercedes-Benz schnitten generell nicht besser ab.
Testsieger ist die Audi Gepäckbox (830 Euro). Sie kommt vom schwedischen Zubehörhersteller Thule. Im Crashtest überzeugte sie. Ebenso bei den Brems- und Ausweichmanövern.Verbesserungspotenzial gibt es beim Eigengewicht und beim Verschlussmechanismus. Dicht dahinter findet sich das herstellerunabhängige Boxenmodell von Thule: Motion 3 XL Low. Bei der Prüfung bei Regen gab es allerdings einen leichten Wassereintritt. Beim Volumen fehlten 40 Liter: Anstatt der 400 Liter konnten die Ingenieure vom ADAC nur 360 Liter identifizieren. Die Dachboxen von Thule: Motion 3 XL Low sind zusammen mit der BMW Dachbox 420 (902 Euro) die teuersten Modelle im Test.
Der Preistipp: Gute Dachbox zu einem günstigen Preis
Der Preistipp, das Modell von Norauto: Bermude 300, ist mit 350 Euro ein Superangebot bei ATU und gehört außerdem in der Gesamtbewertung noch zu den Boxen, die mit "gut" abgeschnitten haben. Das Urteil der ADAC-Prüfingenieure: "Eine vernünftige Dachbox". Schwächen hat sie allerdings beim Komfort: Sie hat keinen Drehmomentbegrenzer, nur zwei Gurte sind beim Kauf dabei und die Dachbox ist nur einseitig zu öffnen.
Vier weitere Modelle kamen ebenfalls auf die Note "gut".
Mercedes Benz: Dachbox M (829 Euro)
Hapro: Traxer 6.6 (459 Euro)
Kamei: Base 400 (529 Euro)
Atera: Casar L (687 Euro)
BMW: Dachbox 420 (902 Euro)
Drei Boxen schafften nur ein befriedigend
Die Anforderungen, die der ADAC an die Dachboxen stellt: Sie müssen sicher zu befestigen, crashresistent,regendicht und gut zu montieren sein. Zudem brauchen sie genügend Volumen und das bei möglichst geringem Gewicht. Natürlich geht es auch Frostsicherheit, um eine günstige Aerodynamik und um die Vielseitigkeit bei der Verwendung.
Bei drei mit "befriedigend" bewerteten Boxen gab es bei diesen Anforderungen Probleme. Bei der G3: Spark 480 (300 Euro) ist beim Citycrash bei der Ladung der Plastikverschluss gerissen.
Die Skoda Gepäckbox (549 Euro) hinterließ keinen guten Eindruck, weil die Sicherheitshinweise fehlten und es im Inneren der Dachbox nur zwei Spanngurte gab. Zudem erfordert die Dachbox einen hohen Montageaufwand. VW Dachbox 340 (358 Euro) ist zwar die Leichteste im Test, du musst aber Abstriche beim Komfort hinnehmen. Durch zwei Sicherungszapfen und zwei Schlösser besteht ein größerer Aufwand beim Öffnen der Dachbox. Zudem ist diese nur einseitig zu öffnen, was den Zugriff erschwert.
Die Testverlierer sind Northline und VDP
Testverlierer mit der Note "ausreichend" sind die beiden Boxen von Northline: EVOspace TEF XL (549 Euro) und VDP: Xtreme 400 (390 Euro). Beim Crashtest haben sie sich von einem der beiden Grundträger gelöst – das birgt ein hohes Unfall- und Verletzungsrisiko für andere Verkehrsteilnehmer, sollte sich die Box ganz lösen.
Die Dachbox von VDP ist kompliziert zu montieren. Die Spanngurte sind etwas zu kurz und mit einem Doppel-D Verschluss ausgestattet, was das Befestigen der Ladung nicht einfach macht. Das Ladevolumen ist zudem um stattliche 20 Prozent geringer als vom Hersteller angegeben. Außerdem brach während der Kältefestigkeitsprüfung der Deckel der VDP-Box – ein deutlicher Mangel, denn in hoch gelegenen Alpenregionen kann es nachts durchaus minus 20 Grad haben, was eine Dachbox problemlos bewältigen muss.
Bei der Box von Northline fehlen die Sicherheitshinweise in der Dachbox. Schwächen ergaben sich beim ADAC-Crashtest, wodurch die Dachbox nur auf ein ausreichend kam. Laut Hersteller wurde das Spannsystem dann nachgebessert. Es sorgt jetzt für eine effektivere Spannung und eine bessere Stabilität.
Die Tipps des ADAC für Kauf und Nutzung
Beim Kauf ist es wichtig, dass die Box sicher, stabil und einfach auf dem Grundträger zu befestigen ist. Alle Dachboxen sind abschließbar. Dennoch gibt es Unterschiede. Positiv: Bei den Dachboxen von Kamei und VDP verriegelt das Schloss beim Schließen der Box automatisch und hörbar. Die Montage der Boxen ist eine Herausforderung. Schnellverschlüsse machen die Sache einfacher. Die beidseitige Öffnungsmöglichkeit der Box bietet besseren Zugang und erleichtert die Beladung.
Generell sollten Käufer von herstellereigenen Boxen auf Kompatibilität achten, denn nicht jede passt auf jedes Auto einer anderen Marke. Bei BMW z. B. sind sogar herstellereigene Dachträger nötig. Und woher weißt du, welche Dachbox auf dein Auto passt? Mit den Daten des Kfz-Scheins kann der Händler die Kompatibilität prüfen. Nutze den vorderen Bereich der Dachbox für weiches Gepäck wie Taschen, Schlafsäcke, Decken usw. Schwere oder nässeempfindliche Gegenstände gehören in den Kofferraum, so der Rat des ADAC. Bei einem Unfall ist ungesichertes Gepäck in der Dachbox ein Risiko. Deshalb unbedingt die Zurrgurte benutzen.
Mit der Box hat jedes Fahrzeug eine veränderte Höhe. Alle PKWs haben eine zulässige Dachlast, die in jedem Fall zu beachten ist. Durch die Box ist das Fahrzeug empfindlicher gegen Seitenwind. Wenn du die Box nicht nutzt, sollte sie abgebaut sein. Sonst hast du einen erhöhten Kraftstoffverbrauch und stärkere Windgeräusche. Die empfohlene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h bei montierter Box.
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