Druckartikel: Acrylamid und Pestizide: Öko-Test deckt Schadstoffe in Toasties auf

Acrylamid und Pestizide: Öko-Test deckt Schadstoffe in Toasties auf


Autor: Ann-Kathrin Schaub

Deutschland, Sonntag, 22. Dezember 2024

Das Verbraucherschutzmedium Öko-Test untersuchte insgesamt 18 Toasties und fand in fast allen schädliche Stoffe wie Acrylamid, Pestizide oder Schimmelpilzgifte. Lediglich drei Varianten schnitten mit der Bestnote "sehr gut" ab.
Toasties sollten nicht zu stark erhitzt werden.


Fast jeder hat sie schon einmal gegessen: Toasties sind eine günstige und schnelle Alternative zum herkömmlichen Aufbackbrötchen. Ob als Zwischensnack, zum Frühstück oder Abendbrot - die gerösteten Toastbrötchen sind besonders bei Kindern sehr beliebt.

Schadstoffe können allerdings schon beim Auftoasten entstehen, weshalb das Verbraucherschutzmedium Öko-Test insgesamt 18 Toasties genauer unter die Lupe nahm - teils mit schockierenden Ergebnissen. Nicht nur, dass der gefährliche Stoff Acrylamid entstehen kann, auch wurden Schimmelpilze und Pestizide in manchen Toasties gefunden. 

Acrylamid schädigt unser Erbgut und gilt als krebserregend

Acrylamid bildet sich, wenn Lebensmittel bei hohen Temperaturen erhitzt werden, etwa beim Frittieren, Braten oder Backen. Es ist folglich keine große Überraschung, dass der Stoff auch beim Erhitzen von Toasties entstehen kann.

Die Substanz gilt als krebserregend und erbgutschädigend, weshalb schon kleinere Mengen für den Menschen schädlich sein können. Gerade bei Kindern birgt eine regelmäßige Aufnahme von Acrylamid ein gewisses Risiko, dass möglichst vermieden werden sollte.

Konkrete Anweisungen auf den Verpackungen gibt es nicht, dennoch sollte der Prozess des Auftoastens kurz gehalten werden. Öko-Test empfiehlt, die Toasties nicht zu kross und zu dunkel werden zu lassen. 

Öko-Test fand Schimmelpilze und Pestizide

Öko-Test untersuchte insgesamt 18 Toasties auf mögliche Schadstoffe. Darunter neun Bioprodukte. Die Ergebnisse können einem durchaus den Appetit verderben. Fünfmal fanden sich erhöhte Gehalte an T-2- und HT-2-Schimmelpilzgiften.

Sie zählen zu den Giften, die von Schimmelpilzen auf Getreide produziert werden. Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, können durch die Aufnahme dieser Toxine Übelkeit, Durchfall und Hautprobleme entstehen. Zudem sollen sie die menschlichen Zellen massiv schädigen. Neben Schimmelsporen fand Öko-Test auch zahlreiche Pestizidrückständen auf fast allen Toasties, die als nicht biologisch klassifiziert sind.

Hierbei wurden Spuren des Unkrautvernichters Glyphosat und Pirimiphos-methyl gefunden. Glyphosat wird vom Pestizid-Aktions-Netzwerk Deutschland als krebserregend und hochgefährlich eingestuft, während Pirimiphos-methyl (PAN) als bienengiftig gilt und auf der Liste der als extrem gefährlich eingestuften Pestizide des PAN steht. Lediglich ein Produkt wies keine Spuren von Pestiziden auf. 

Nur drei Toasties erhielten die Bestnote

Aufgrund all dieser Kritikpunkte vergab Öko-Test nur bei drei Toasties die Bestnote. Krebserregende Stoffe gehören definitiv nicht in einen Frühstückssnack. Positiv hervorzuheben ist dabei, dass zwei der mit "sehr gut" bewerteten Toasties zu den preiswerteren Produkten auf dem Markt zählen. Um welche Toasties es sich genau handelt, können Verbraucher und Verbraucherinnen im Öko-Test-Magazin 8/2024 oder online im zugehörigen E-Book nachlesen. 

Wer auf Toasties als Alternative zu herkömmlichen Aufbackbrötchen dennoch nicht verzichten will, sollte beim Kauf unbedingt auf die Inhaltsstoffe sowie auf das Prüfsiegel achten. Zudem lohnt es sich, die Verpackungsinhalte genau durchzulesen.

Ein Konsum in Maßen minimiert zusätzlich das Risiko, zu viele krebserregende Stoffe oder Pestizide, die in einigen Toasties enthalten sind, aufzunehmen.