Ungewöhnliches Museumserlebnis in Ingolstadt: Medizingeschichte und Gruseln mit Frankenstein
Autor: Susy Bergmann
Ingolstadt, Donnerstag, 25. Sept. 2025
Das Museum zur Medizingeschichte in Ingolstadt bietet dir Wissen rund um die Heilkunst - und ein Frankenstein-Kabinett. Ein Besuch im duftenden Heilpflanzengarten mit gemütlichem Museumscafé rundet deinen Besuch ab.
- Die alte Anatomie in Ingolstadt
- Von Aderlass bis Frankenstein: Das erwartet dich im Medizinhistorischen Museum
- Außerdem: Medizintechnik und Sonderausstellungen
- Der Ingolstädter Arzneipflanzengarten mit Museumscafé "hortus medicus"
- Wichtige Informationen zum Besuch des Museums
Das Deutsche Medizinhistorische Museum Ingolstadt (kurz: DMMI) findest du im barocken Anatomiegebäude der ehemaligen bayerischen Landesuniversität. Es zeigt medizinhistorische Gegenstände, chirurgische Instrumente und Medizintechnik. Außerdem erwartet dich dort eine Abteilung über Frankenstein, den berühmtesten Studenten Ingolstadts. Aktuell gibt es zudem eine Sonderausstellung zu menschlichen Präparaten. Den Arzneipflanzengarten mit Duft- und Tastgarten und dem Museumscafé kannst du nach dem Museumsbesuch oder auch einfach so besuchen.
Die alte Anatomie in Ingolstadt
Das historische Hauptgebäude des Deutschen Medizinhistorischen Museums, die "Alte Anatomie" gehörte früher zur Medizinischen Fakultät der bayerischen Landesuniversität Ingolstadt. Von 1735 bis 1800 wurden hier Ärzte ausgebildet. Der barocke Bau, mit ehemaligem Hörsaal, Deckenfresko mit allwissendem Auge Gottes und das "Memento-Mori"-Gemälde, ist sehenswert.
Video:
Heute befindet sich hier eine der größten medizinhistorischen Sammlungen im deutschen Sprachraum. Im Erdgeschoss eröffnen 21 "starke Dinge" verschiedene Blickwinkel auf die Geschichte der Medizin. Im Obergeschoss dreht sich alles um die Medizin des 18. Jahrhunderts.
Zwei Kabinette zu den Grenzen der Medizin und zum bekanntesten Studenten der Universität Ingolstadt – Frankenstein – erwarten dich. Religiöse Heilbräuche, Ethnomedizin, Homöopathie und häusliche Krankenpflege sind ebenfalls im Museum präsent.
Von Aderlass bis Frankenstein: Das erwartet dich im Medizinhistorischen Museum
Die Dauerausstellung ist der Medizin des 18. Jahrhunderts gewidmet. Die Ärzte leiteten damals ihre Behandlungsmethoden von der Vier-Säfte-Lehre ab: Aderlass, Schröpfen, Klistiere oder auch künstliche Wunden waren übliche Therapien. In der anatomischen Sammlung erfährst du von Operationen, Geburtshilfe und Zahnbehandlungen. Historische Instrumente, Abbildungen und ein Audioguide, lassen das Ganze anschaulich werden.
Auch die Grenzen der Medizin und die Hoffnung der Menschen auf Gottes Hilfe, sind Teil der Ausstellung: Eine große Vitrine zeigt Votivgaben, Heiligenbilder und andere Glaubenszeugnisse aus zwei Jahrtausenden.