Luftlöcher beim Fliegen: Wie gefährlich sind sie?
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Donnerstag, 22. Juni 2023
Beim Fliegen treten immer wieder Luftlöcher auf. Das Flugzeug sackt ein wenig ab und bei manchen Passagieren kommt es zu einem mulmigen Gefühl. Doch wie gefährlich sind Luftlöcher tatsächlich?
- Luftlöcher beim Fliegen: Wie gefährlich sind sie?
- Am besten den gesamten Flug über angeschnallt bleiben
- Wann du mit Luftlöchern rechnen musst
Ein Luftloch ist genaugenommen eine Luftbewegung, die zu Turbulenzen führt und das Flugzeug einige Meter absacken lässt. Durch die Veränderung der Höhe fühlst du unter Umständen ein flaues Gefühl im Magen und Gegenstände können im Innenraum verrutschen. Wir erklären dir im Folgenden, wie diese Turbulenzen entstehen und ob sie gefährlich sind.
So entstehen Luftlöcher beim Fliegen
Ein Luftloch in diesem Sinne gibt es tatsächlich gar nicht. Es gibt keinen luftleeren Raum, in dem das Flugzeug plötzlich an Höhe verliert. Allerdings ist die Luft ständig in Bewegung und verändert sich, je höher geflogen wird. So ist die warme Luft leichter als kalte und steigt nach oben. Die kältere strömt parallel nach unten, dieser Vorgang wird Thermik genannt. Treffen die Ströme aufeinander, dann können Auf- beziehungsweise Abwinde entstehen.
Das sind senkrechte Bewegungen, die dazu führen, dass das Flugzeug über einen kurzen Zeitraum nach unten gedrückt wird. Das Gute dabei ist, dass die sogenannten Luftlöcher nur von kurzer Dauer sind, da die Pilot*innen sofort tiefer oder höher fliegen, um die Turbulenzen zu vermeiden. Da die Luftbewegung abwärts gerichtet ist, haben Passagier*innen häufig das Gefühl, das Flugzeug würde in ein tiefes Loch fallen.
In der Regel sind es jedoch nur wenige Meter, durch die du in deinen Sitz gedrückt oder ein wenig angehoben wirst. Das Ganze fühlt sich schlimmer an als es ist, was an der hohen Geschwindigkeit des Flugzeugs liegt. Fährst du beispielsweise mit deinem Auto mit 50 km/h durch eine Senke, dann fühlt sich das Ganze deutlich entspannter an, als mit 150 km/h. Ein Flugzeug ist in der Regel mit 800 bis 900 km/h unterwegs, weshalb sich die Veränderung so intensiv anfühlt.
Diese Auswirkungen hat das Wetter
Während des Fluges solltest du den ganzen Zeitraum über angeschnallt bleiben, dann sind die Luftlöcher im Prinzip ungefährlich. Zur Gefahr werden können ebenso herumfliegende Gegenstände, weshalb die Airlines bei Luftlöchern den Board-Service einstellen und bereits vor Abflug kontrollieren, ob alle Gepäckfächer geschlossen sind. Auch wenn die Anschnallzeichen erloschen sind, ist es empfehlenswert, weiterhin den Gurt geschlossen zu halten, da die Turbulenzen auch unvorhergesehen auftreten können. In den meisten Fällen können Wetterdienste die Windzonen jedoch bestimmen. Piloten können sie ebenfalls an der Wolkenbildung erkennen und umfliegen.
Innerhalb von Wolken treten immer Turbulenzen auf, daher vermeiden die Airlines den Flug durch Gewitterwolken. In einem Gewitter treffen verschiedene Winde unterschiedlich stark aufeinander und auch die Temperaturen der Winde unterscheiden sich. Dadurch können besonders schwere Turbulenzen auftreten, allerdings werden die Gewitter umflogen oder das Flugzeug weicht nach oben beziehungsweise unten aus.