Neues EU-Einreisesystem: Das Ende des Passstempels und die Einführung des EES
Autor: Agentur dpa
Brüssel, Montag, 20. Oktober 2025
Das neue EU-Einreisesystem EES ist gestartet. Ab jetzt müssen Nicht-EU-Bürger bei der Einreise in den Schengenraum ihre biometrischen Daten erfassen lassen.
Nie wieder Passstempel – das neue Einreisesystem der EU läutet eine digitale Revolution ein. Seit dem 12. Oktober müssen Nicht-EU-Bürger bei der Einreise in den Schengenraum ihre biometrischen Daten erfassen lassen. Fingerabdrücke, Gesichtsbilder und die Speicherung von Ein- und Ausreisedaten sollen nicht nur die Grenzkontrollen beschleunigen, sondern auch Kriminalität und Identitätsdiebstahl verhindern. Deutsche Staatsangehörige sowie EU-Bürgerinnen und Bürger sind von den Änderungen nicht betroffen - für Reisende aus Ländern wie den USA, Kanada oder Südkorea kommen jedoch neue Regeln.
Das Entry-Exit-System (EES) wird Schritt für Schritt eingeführt und soll bis April 2026 an allen Außengrenzen des Schengenraums funktionieren. In Deutschland startet das System am Flughafen Düsseldorf, später folgen Frankfurt und München. Auch Zugreisende mit dem Eurostar sind betroffen. Die EU-Kommission sieht das EES als Herzstück der neuen europäischen Migrationspolitik. Ein Überblick.
EU schafft Passstempel ab - Neues Grenzsystem gestartet
Adieu Passstempel: Seit dem 12. Oktober 2025 ist an Grenzübergängen nach Europa ein neues Einreisesystem für Nicht-EU-Bürger startet. Das neue Verfahren soll schrittweise eingeführt werden, mehr Daten erfassen und dadurch Kriminalität bekämpfen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. In Deutschland führt zunächst der Flughafen Düsseldorf das sogenannte Ein- und Ausreisesystem ("Entry-Exit-System – EES") ein.
Neues Einreisesystem für Nicht-EU-Bürger gestartet: Was ändert sich?
Für deutsche Staatsangehörige oder Staatsangehörige anderer EU-Länder ändert sich nichts. Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger können sich künftig elektronisch an speziellen Schaltern registrieren. Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen.
Einreisende müssen laut EU neben den üblichen Angaben aus dem Reisepass auch biometrischen Daten, also Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, machen und speichern lassen. Außerdem wird das Ein- und Ausreisedatum festgehalten. Um den Prozess an der Grenze zu beschleunigen, lassen sich manche Daten schon vorab per App oder am Selbstbedienungsschalter abgeben.
Wann und wo wird das System eingeführt?
In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen 29 Ländern des Schengenraums eingeführt werden. Neben 25 EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Ab dem 10. April 2026 soll es dann an allen Übergangsstellen europäischer Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass Geschichte sein.
In Deutschland folgen dafür nach dem Flughafen Düsseldorf die Flughäfen Frankfurt am Main und München, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Alle weiteren Flughäfen sowie die Häfen an den Seeaußengrenzen sollen demnach allmählich dazukommen. Übrigens: Auch Zugreisende können betroffen sein - etwa bei Reisen mit dem Eurostar von London nach Paris, Brüssel oder Amsterdam.