Eine Fränkin in Florida
Autor: Redaktion
Coburg, Donnerstag, 27. Juni 2019
Nicht nur weiße Strände verzaubern die Coburgerin Lara Regenspurger, sondern auch Meeres-Riesen namens Manatees. Zudem: "Nette Leute sind hier Programm!"
Von Daniela Egert Wenn Lara Regenspurger in diesen Tagen die Koffer packt, um zurück nach Franken zu fliegen, liegen rund zehn Monate voller Sonne und neuer Eindrücke hinter ihr. Die 17-jährige Gymnasiastin aus Coburg vertritt im Rahmen eines Austauschprogramms die Region Oberfranken am Golf von Mexiko. Nicht nur sie ist von Florida begeistert.
In Dunedin, etwas nördlich der Stadt Clearwater, lebt Laras Gastfamilie. Deren jüngere Tochter sowie "zwei supersüße Hunde" haben die Jugendliche "ganz herzlich aufgenommen und mir ein tolles Zuhause geschaffen". Statt am Casimirianum in Coburg startet Lara um 7.20 Uhr an der örtlichen Highschool ihren Tag, zu dem fast immer Schulsport gehört. Lara hat einige exotische Varianten getestet, beispielsweise Flag-Football, eine Ballsportart.
"Im Schwimmteam habe ich gleich zu Beginn wunderbare Freundschaften geschlossen", schwärmt der Teenager.
Auch die Tierwelt an der Westküste Floridas hat es der Fränkin angetan. Etwa die kuschelig wirkenden Manatees, mit denen man im Örtchen Crystal River sogar schwimmen kann. Wer das Glück hat, unter Wasser auf ein Exemplar dieser Seekühe zu treffen, versteht ziemlich schnell, warum ausgerechnet Elefanten zu deren nächsten Verwandten zählen.
"Bitte fasst ihre Haut nicht an", ruft Shania von "Fun 2 Dive" drei Männern und der Frau zu, die für einige Stunden in ihrer Obhut stehen. Die noch recht bleichen Europäer werden vor Beginn des Bootstrips mit Taucheranzügen ausgestattet. Und mit der Ermahnung, den unter Naturschutz stehenden Dickhäutern nicht zu nahe zu treten.
Dann ist der große Moment da: Langsam gleitet einer nach dem anderen runter in die Meeresbucht, auf der Suche nach deren berühmtesten Bewohnern. Weil Manatees zwar verrückt nach Seegras sind, aber wenig Wert auf die Gesellschaft von Touristen in Neopren legen, dauert das einige Zeit. "Ich hab' eins gefunden!" Die junge Frau dirigiert ihre vier Schützlinge in eine Richtung. Und tatsächlich: Wie ein fast vier Meter langer Staubsauger grast ein kurzsichtiges Weibchen den Meeresgrund ab. Neben Seegras lieben Manatees auch kristallklares, warmes Wasser. Solche idealen Bedingungen finden die possierlichen Wesen etwa in und um die Quelle "Three sisters", die ebenfalls zum Gebiet von Crystal River gehört. Üppige, grüne Blätter umrahmen im "National Wildlife Refuge" ein natürliches Schwimmbecken.
Kanu-Paddler und Schwimmer können rund ums Jahr bis auf den Grund schauen. Manche Urlauber ergreifen auch die Chance, diese malerische Kulisse mit dem Kajak zu erkunden. Allzu trainiert muss man dazu nicht sein. Entlang der Westküste des US-Bundesstaats lockt an vielen Stellen Urwüchsigkeit, in die man mit wenigen Paddelschlägen eintauchen kann.