Weberknechte nicht mit Staubsauger aufsaugen - das ist der Grund
Autor: Michelle Sarafski
Deutschland, Dienstag, 14. Oktober 2025
Weberknechte sind in vielen Häusern und Wohnungen nicht gerne gesehen. Der Staubsauger ist zur Entfernung jedoch ungeeignet.
Weberknechte sind anders als Spinnen, obwohl sie häufig für solche gehalten werden. Für viele Menschen sind die kleinen Krabbler trotzdem nicht schön anzusehen. Einige ekeln sich regelrecht vor den Tieren mit den langen Beinen und wollen sie besser jetzt als gleich schnell aus ihrem Haus haben.
Eine der präferierten Lösungen ist der Griff zum Staubsauger. Kurz angeschaltet und aufgesaugt und der Weberknecht ist Geschichte. Aber, Halt! Hierbei sollte man vorsichtig sein. Das Aufsaugen ist nämlich kein gutes Mittel zur Beseitigung von Weberknechten.
Weberknecht in der Wohnung - besser nicht aufsaugen
Natürlich kann es auch passieren, dass man beim Saubermachen aus Versehen einen Weberknecht aufsaugt, ohne es beabsichtigt zu haben. Das Resultat bleibt jedoch das gleiche: ein ganz unangenehmer Geruch. Denn Weberknechte haben nicht wie andere Spinnen Giftdrüsen, Spinndrüsen oder Fangnetze, um sich zur Wehr zu setzen. Sie besitzen Stinkdrüsen auf ihrer Körperrückseite, mit denen sie sich in Gefahrensituationen verteidigen.
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Ein Weberknecht gehört zwar zu den Spinnentieren, ist jedoch keine Spinne, besagt das Rote-Liste-Zentrum. Dieses organisiert alle "Roten Listen" Deutschlands und handelt im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz. In den Listen findet man eine Einstufung von stark gefährdeten Tieren sowie Pilz- und Pflanzenarten in Deutschland.
Ganze 52 etablierte Arten von Weberknechten gibt es laut Roter Liste in Deutschland. Davon kommen 47 natürlich vor, während fünf weitere Arten eingeschleppt wurden. Ihr Lebensraum liegt in schattig-feuchten Orten, wie beispielsweise Wäldern oder auch Wohnungen und Häusern. Weberknechte sehen Spinnen vom Äußeren sehr ähnlich, mit ihren acht langen Beinen. Jedoch gibt es große Unterschiede, die die Tiere nicht zu Spinnen machen.
Die Spinnentiere haben anders als Spinnen zwei anstatt acht Augen. Außerdem sind der Vorder- und Hinterkörper bei Weberknechten miteinander verbunden, während dieser üblicherweise bei Spinnen zweigeteilt ist. Sie sehen daher eher kugelig aus. "Die Augen befinden sich erhöht auf kleinen Hügelchen und die männlichen Tiere besitzen im Gegensatz zu den Spinnen einen Penis", erklärt der Naturschutzbund. Auch die Beine sind oft viel länger als die einer gewöhnlichen Spinne.
So entfernst du Weberknechte aus Haus und Wohnung
Die kleinen Spinnentiere sind nicht giftig, also brauchst du keine Angst haben, wenn du einen der Achtbeiner in deinem Zuhause entdeckst. Willst du das Tier jedoch entfernen, ohne die Stinkdrüsen zu aktivieren, kannst du statt eines Staubsaugers auch ein Tuch, ein Glas oder einen kleinen Behälter verwenden, um es einzufangen und draußen wieder freizulassen.