Kriebelmücke: Biss kann zu Entzündung oder Blutvergiftung führen - das musst du beachten
Autor: Pascal Guegan, Dunja Neupert-Kalb
Deutschland, Freitag, 07. Juli 2023
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Stechmücken sticht die Kriebelmücke nicht, sie beißt. Das macht es jedoch nicht weniger schmerzhaft und auch nicht ungefährlich. Alles, was du über das Insekt wissen solltest, liest du hier.
- Kriebelmücken beißen ihre Opfer
- Ihr Speichel überträgt Krankheitserreger - es drohen Entzündungen bis zur Blutvergiftung
- Mit verschiedenen Mitteln kann man sich gegen den Biss schützen
- Nach einem Biss: So lindert man die Schmerzen und den Juckreiz
Kriebelmücken sehen aus wie buckelige, kleine Fliegen und sind besonders in der Nähe von Fließgewässern zu finden. Je nach Art sind sie nur zwei bis sechs Millimeter groß. Ihr Biss ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann für den Menschen auch gefährlich werden. Im schlimmsten Fall droht eine lebensgefährliche Blutvergiftung.
Beide Geschlechter der Kriebelmücke ("Simuliidae"), von der es allein in Deutschland über 50 Arten gibt, holen sich ihre Nahrung in Form von Pflanzennektar. Die Weibchen der meisten Arten brauchen für die Entwicklung und Ernährung ihrer Eier aber Blut. Sie beißen meistens Weidetiere, aber da es davon immer weniger gibt, greifen die Mücken vermehrt auf Menschenblut zurück.
Kriebelmücken stechen nicht, sondern beißen
Die Kriebelmücken sind nur im Freien ein Problem. Ins Haus verirren sie sich selten. Im Gegensatz zu Stechmücken sind sie sogenannte "Poolsauger". Sie sägen mit ihren Mundwerkzeugen ein Loch in die Haut, bis ein "Pool" aus Lymphflüssigkeit entsteht, den sie schließlich aussaugen. Die Kiefer sind breit und flach, und die Wunden bluten stets nach. Den Blutstropfen, der dabei entsteht, lecken die Mücken auf. Beim Biss gibt die Kriebelmücke gerinnungshemmende Substanzen in die Wunde. Das führt in der Regel auch zum nervigen Juckreiz, wie Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, der Deutschen Presse-Agentur erklärt.
Nach einem Biss entwickelt sich häufig auch ein Bluterguss oder eine Schwellung an der betroffenen Stelle. Häufig kommt es auch zu einer allergischen Reaktion. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Entzündung an der Bissstelle kommen, da mit dem Biss Schmutz in die Wunde gelangen kann.
Besonders fies: Während sich Stechmücken durch das lästige Surren bereits bemerkbar machen, wenn sie sich dem Menschen nähern, beißen die kleinen, unauffälligen Kriebelmücken häufig unbemerkt zu. Häufig krabbeln Kriebelmücken auch so lange auf der menschlichen Haut umher, bis sie eine geeignete Stelle zum Zubeißen gefunden haben. Weil sich das meist wie ein "Kribbeln" anfühlt, werden die Mücken im Deutschen auch "Kriebelmücke" genannt. Betroffene erkennen den Biss häufig erst, wenn es plötzlich schmerzt und höllisch juckt.
Ist der Biss der Kriebelmücke gefährlich?
Der Schaden entsteht weniger durch Blutverlust, sondern durch die Wirkung des Speichels. Der Biss ist zwar im ersten Moment schmerzlos, doch später jucken und schmerzen die Bissstellen. Der giftige Mückenspeichel und das Gewebshormon Histamin, das beim Biss freigesetzt wird, können zu starkem Jucken und Schwellungen der Haut führen. Dabei können auch Blutergüsse entstehen, die wochenlang stark jucken. Schuld ist der giftige Speichel, den die Kriebelmücke in hoch konzentrierten Mengen abgibt.