WhatsApp: Warum das Weiterleiten mancher Nachrichten strafbar ist
Autor: Kara Marie
Deutschland, Mittwoch, 22. Oktober 2025
Nicht nur das Versenden, auch das Weiterleiten bestimmter WhatsApp-Nachrichten kann strafbar sein – und teure oder sogar ernste Folgen haben.
- Strafbare Inhalte sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar
- Auch das bloße Weiterleiten kann rechtlich problematisch sein
- Kinderpornografie, Hassbotschaften und Hetze sind besonders gefährlich
- Die Strafbarkeit hängt oft vom Vorsatz ab – Unwissenheit schützt selten
- Gruppen-Chats erhöhen das Risiko einer strafbaren Verbreitung
WhatsApp ist für Millionen Menschen ein täglicher Begleiter. Doch was viele Nutzer nicht wissen: Auch beim Weiterleiten von Nachrichten kann man sich strafbar machen. Besonders bei sensiblen oder illegalen Inhalten drohen ernsthafte Konsequenzen. Ob Beleidigungen, Hassbotschaften oder gar kinderpornografisches Material – die rechtlichen Grenzen sind oft schnell überschritten. Schon die Mitgliedschaft in bestimmten Gruppen kann problematisch werden. Wer WhatsApp nutzt, sollte sich der Risiken bewusst sein und fragwürdige Inhalte lieber sofort löschen.
Welche Inhalte sind besonders riskant?
Für die Gerichte in Deutschland ist es inzwischen schon an der Tagesordnung, sich mit solchen Straftaten auseinanderzusetzen, bei denen es um strafrechtliches Material geht, das ein Nutzer mit mehreren Nutzern geteilt hat und das sich dadurch verbreiten konnte. Die Verbreitung der Dateien findet vor allen Dingen im Internet und dort in den Sozialen Medien statt. Die Strafverfolgungsbehörden konzentrieren sich darauf, dort "strafrechtlich relevante Posts aufzufinden", sagt Rechtsanwalt Christian Solmecke gegenüber Techbook.
Aber auch wenn Hass, Hetze oder Kinderpornographie in geschlossenen Chaträumen stattfindet, rufe dies die Staatsanwaltschaften auf den Plan. Inhalte, die verboten sind, sind ganz klar solche, die Hass, Hetze oder Kinderpornographie enthalten. Facebook hat beispielsweise einen Filter eingebaut, der die Inhalte überprüft, bevor du diese versenden kannst.
Ein solcher Filter fehlt bei WhatsApp. Die Art und Weise, wie strafrechtliches Material sich verbreitet, ist auch nicht entscheidend. "Egal, ob es sich um Textbeiträge, Fotos oder Videos handelt – sofern der Inhalt dem Strafgesetzbuch widerspricht, haben die Strafverfolgungsbehörden aktiv zu werden", erklärt Solmecke gegenüber Techbook. Neben den bereits genannten strafrechtlich relevanten Inhalten gibt es auch noch weitere, wie beispielsweise den Aufruf zu Straftaten, Volksverhetzung, die Leugnung des Holocausts, sowie die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole.
Weiterleiten: Wann wird es strafbar?
Nicht nur das Empfangen eines Inhalts mit strafrechtlicher Relevanz, sondern auch das Weiterleiten eines solchen Inhalts kann für dich weitreichende Folgen haben. Vor allen Dingen über Gruppen in den Sozialen Medien können solche Inhalte eine hohe Eigendynamik entfalten, die letztlich nicht mehr steuerbar ist. Und alle, die das Material empfangen und speichern, sei es automatisch oder manuell, machen sich strafbar, schreibt Techbook.
Immer aktuell: Die Handy- & Smartphone-Bestseller auf AmazonDenn was zählt, ist der Besitz der strafrechtlichen Dateien. Wenn dir eine Datei zugeschickt wird über eine einschlägige WhatsApp-Gruppe beispielsweise, so kann schon die Mitgliedschaft in dieser Gruppe dir Probleme bereiten.