WhatsApp-Nutzung bei Kindern: Das sollten Eltern unbedingt prüfen
Autor: Patricia Schlösser-Christ
Deutschland, Mittwoch, 17. Sept. 2025
Viele Kinder nutzen WhatsApp, um Inhalte zu teilen. Diese Gewohnheiten bergen sowohl Chancen als auch Gefahren im Umgang mit sozialen Medien.
- Wie nutzen Kinder WhatsApp als Influencer-Plattform?
- Welche Inhalte teilen Kinder auf WhatsApp?
- Welche Risiken birgt die Nutzung von WhatsApp?
- Wie können Eltern Kinder auf WhatsApp schützen?
WhatsApp ist längst fester Bestandteil im Alltag vieler Kinder und Jugendlicher – und bietet weit mehr als nur den Austausch von Nachrichten. Über Gruppenchats, Statusmeldungen und Kanäle übernehmen junge Nutzer immer häufiger eine Art Influencer-Rolle und teilen persönliche Inhalte mit einem großen Publikum. Doch gerade diese Offenheit birgt erhebliche Risiken: Von Cybermobbing über den Verlust der Privatsphäre bis hin zum Kontakt mit problematischen Inhalten sind Kinder auf WhatsApp oftmals ungeschützt. Deshalb ist es für Eltern besonders wichtig, die Nutzung im Blick zu behalten und ihre Kinder für einen verantwortungsvollen Umgang zu sensibilisieren.
Wie nutzen Kinder WhatsApp als Influencer-Plattform?
Bei der Mediennutzung von Kindern steht WhatsApp laut JIM-Studie ("JIM" steht für "Jugend, Information, Medien") an erster Stelle. 94 Prozent der im Rahmen der Studie befragten 1.200 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren gaben an, WhatsApp regelmäßig zu nutzen. Der Messenger-Dienst wird hierbei häufig für Klassenchats, Hausaufgabengruppen oder ähnliches verwendet.
Die Plattform ist zum Informationsaustausch in der Tat praktisch und bietet viele Chancen. Kinder können jederzeit mit ihren Freunden in Kontakt treten, sich bei den Hausaufgaben helfen oder das nächste Treffen vereinbaren. Aber: Die Nutzung von WhatsApp birgt Risiken für Kinder, denen sich die Kinder selbst, aber auch die Eltern häufig nicht bewusst sind. Denn: Kinder nutzen WhatsApp eben nicht nur zum Austausch von Hausaufgaben und schulischen Informationen. Viele teilen ihren kompletten Alltag öffentlich mit anderen, inklusive Bilder, Videos und/oder persönliche Daten. Und das bringt nicht zu unterschätzende Gefahren mit sich.
Während viele Eltern die Nutzung von TikTok, Instagram und Co. bewusst untersagen, sehen die wenigsten WhatsApp kritisch. Was vielen Eltern nicht klar ist: Auch WhatsApp-Gruppenchats sind ein Ort, an dem Kinder Inhalte teilen und Trends setzen können. Durch ihre Posts nehmen sie Einfluss auf andere – und werden umgekehrt auch von anderen beeinflusst. Kinder können also schon früh durch WhatsApp zu Influencern werden. Übrigens nicht nur durch Postings in Gruppenchats. Statusmeldungen oder Kanäle sind ein von Erwachsenen oft ebenfalls unterschätztes Tool zur Selbstinszenierung. Auf den ersten Blick mag es harmlos erscheinen, eigene Bilder, Videos und ähnliches zu posten. Kinder können sich ausprobieren und präsentieren – eigentlich wunderbar, um den Umgang mit Medien zu lernen und zu üben. Allerdings hängt es stark von den Inhalten ab, inwiefern WhatsApp-Statusmeldungen, Kanäle oder Gruppen für Kinder tatsächlich harmlos oder doch gefährlich sind.
Welche Inhalte teilen Kinder auf WhatsApp?
WhatsApp ist quasi die heimliche Social-Media-Plattform für Kinder. Sie nutzen diese rege, um Links, GIFs und Informationen zu teilen. Neben lustigen Memes und witzigen Bildern sind auch WhatsApp-Kettenbriefe oder ähnliches häufig geteilte Inhalte – alles weitestgehend harmlos.
Immer aktuell: Die Handy- & Smartphone-Bestseller auf AmazonBedenklicher wird es, wenn Kinder Links zu TikTok-Challenges posten. Denn nicht immer sind solche Challenges ungefährlich. Gleiches gilt für Videos bekannter Influencer und Influencerinnen, die etwa Make-up- und Styling-Tipps oder ähnliches bieten. Hier werden teils Schönheitsideale propagiert, denen Jugendliche nachzueifern versuchen, die aber kaum erreichbar sind. Das kann schnell am Selbstvertrauen eines Kindes nagen. Denn nicht alle haben das Geld und die Möglichkeit, teure Kosmetikartikel und Klamotten zu kaufen. Besonders bedenklich wird es, wenn es etwa um Ernährungs-Tipps und Figur-Ideale geht, denen Jugendliche zu entsprechen versuchen. Es herrscht ein schmaler Grat zwischen einem betont gesunden Essverhalten und einer krankhaften Essstörung.