Umfrage: Selbstkritische Smartphone-Nutzer - zu viel Zeit am Handy
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Deutschland, Freitag, 19. Juli 2024
Die Smartphone-Nutzung in Deutschland steigt trotz wachsender Unzufriedenheit. Viele Nutzer berichten von negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Alltag.
Neue Studienergebnisse von Deloitte offenbaren eine paradoxe Entwicklung bei der Handy-Nutzung der Deutschen.
Sie verwenden ihre Smartphones zwar immer mehr, sind jedoch zunehmend kritisch und unzufrieden mit dem eigenen Nutzungsverhalten.
Smartphone-Nutzer sind selbstkritisch - nutzen Handy aber mehr
In einer repräsentativen Umfrage, die von Deloitte durchgeführt wurde, gaben 49 Prozent der teilnehmenden 2.000 Verbraucherinnen und Verbraucher an, dass sie ihrer Meinung nach zu viel Zeit mit ihrem Mobiltelefon verbringen. Besonders ausgeprägt ist dieses Empfinden bei den Jüngeren: Unter den Befragten unter 35 Jahren waren es sogar 84 Prozent.
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Die Folgen dieses hohen Smartphone-Konsums sind vielfältig und gehen oft über einfache Reue hinaus. Viele der Befragten berichteten von negativen Auswirkungen, die von Ablenkungen und Einschlafproblemen bis hin zu Kopfschmerzen und anderen körperlichen Beschwerden reichen.
Insgesamt ist die Zahl derjenigen, die sich eigentlich lieber weniger mit dem Smartphone beschäftigen würden, in den vergangenen Jahren offenkundig kräftig gestiegen. Denn in einer Vorgängerumfrage aus dem Jahr 2019 hatten nur 38 Prozent angegeben, zu viel Zeit mit dem Smartphone zu verbringen. "Zwar ist das Smartphone populär wie noch nie, doch immer mehr Menschen sehen ihre lange Bildschirmzeit kritisch", sagte Andreas Gentner, Partner und Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei Deloitte.
Negative Begleiterscheinungen von Handy-Nutzung
Über alle Altersgruppen hinweg berichteten 56 Prozent der Befragten, dass sie an sich vom Smartphone-Konsum verursachte Nebenwirkungen beobachtet haben. Besonders häufig wurden Einschlafprobleme (48 Prozent), Ablenkung von anderen Aufgaben (40 Prozent) und das ständige Bedürfnis, zum Smartphone zu greifen (36 Prozent) genannt.
In der Altersgruppe unter 25 sieht der Umfrage zufolge sogar eine große Mehrheit von 93 Prozent negative Auswirkungen des Smartphone-Konsums. 70 Prozent versuchen, die eigene Smartphone-Nutzung einzuschränken, so ein weiteres Ergebnis der Erhebung - ein Leben ganz ohne Smartphone können sich demnach aber nur drei Prozent vorstellen.