Druckartikel: TV-Änderung: ARD-Sender seit heute eingestellt - Zuschauer müssen handeln

TV-Änderung: ARD-Sender seit heute eingestellt - Zuschauer müssen handeln


Autor: Alexander Milesevic, Stefan Lutter

Deutschland, Dienstag, 07. Januar 2025

Mehr als zehn Jahre hat die ARD ihr Programm parallel in verschiedenen Auflösungen ausgestrahlt. Damit ist seit dem 7. Januar 2025 Schluss - mit Folgen für bestimmte Verbraucher.
Ein Mann hält eine Fernbedienung vor einen Fernseher, auf dem die Tagesschau läuft. Die ARD hat am 7. Januar 2025 die Satelliten-Ausstrahlung in SD-Qualität eingestellt.


Die ARD hat Fernsehsender eingestellt, die per Satelliten-Verbreitung in der sogenannten SD-Qualität ("Standard Definition") ausgestrahlt wurden. Das Erste und die dritten Programme der Landesrundfunkanstalten - zu denen auch das BR-Fernsehen gehört - lassen sich seit Dienstag, 7. Januar 2025, nur noch in der besseren HD-Bildqualität ("High Definition") über Satellit empfangen.

Das betrifft auch Verbraucher, die ihr Fernsehsignal über das Kabelnetz empfangen. Beim Kabelnetz wurden die Sender in SD-Qualität ebenfalls eingestellt.

Fernsehsender in SD-Qualität werden am 7. Januar 2025 eingestellt - so werden die HD-Programme gefunden

Um Fernsehsender in der besseren HD-Qualität zu empfangen, ist ein entsprechender Receiver (bei Amazon*) oder ein entsprechendes TV-Gerät (zu den aktuellen Amazon-Bestsellern*) notwendig.

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Angaben der Verbraucherzentrale Bayern zufolge sind alle TV-Geräte, die nach 2015 gekauft wurden, HD-tauglich. Diese stellen deutlich mehr Bildpunkte dar und verfügen dementsprechend über eine deutlich höhere Auflösung. Die HD-Programme können über den Zusatz am Namen des Programms erkannt werden.

Sollten sie in der Programmliste nicht auftauchen, können sie mit dem erforderlichen Equipment über die Sendersuche gefunden werden. Insgesamt verfügen laut BR mehr als 90 Prozent der Fernsehhaushalte über einen dafür geeigneten Receiver oder ein geeignetes TV-Gerät.  Ein Sendersuchlauf kann entweder als automatischer Suchlauf über alle Satellitenkanäle durchgeführt werden oder als manueller Suchlauf über einzelne Transponder. Der manuelle Suchlauf erfordert die Eingabe der technischen Daten, bietet jedoch den Vorteil, dass die eigene Programmsortierung und die Favoritenliste erhalten bleiben. Es empfiehlt sich, die HD-Programme anstelle der SD-Versionen in die Favoritenliste aufzunehmen.

"Verbraucher sollten aktiv werden"

"Verbraucher, die keinen HD-fähigen Fernseher haben, sollten aktiv werden. Sie können die abgeschalteten Sender sonst nicht mehr empfangen", sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. "Wer sich bei der Gelegenheit ein neues Gerät kaufen möchte, sollte überlegen, welche Funktionen er wirklich braucht. So kann man Kosten für unnötige Extras vermeiden."

Neben den ARD-Sendern sollen auch die Programme ZDF, ZDFneo, ZDFinfo, 3sat und KiKA in Zukunft nur noch in HD-Qualität ausgestrahlt werden. Nach eigenen Angaben beendet das ZDF die SD-Ausstrahlung über Satellit zum 18. November 2025. Als Begründung hieß es, der Fernsehempfang in der geringeren SD-Qualität werde mittlerweile kaum noch genutzt.

"Durch die Einstellung der SD-Ausstrahlung senkt das ZDF seine Kosten für die Programmverbreitung und kommt damit auch der berechtigten Erwartung an einen wirtschaftlichen und sparsamen Umgang mit den Rundfunkbeiträgen nach." Auch die ARD begründet ihre Entscheidung mit der Minimierung von Kosten und einer wirtschaftlichen und effizienten Übertragung.

SD-Betrieb bei einigem Programmen bereits eingestellt

Rund 15 Jahre lang wurden alle Programme parallel sowohl in SD- als auch in HD-Qualität betrieben. ARD alpha stellte bereits in 2021 den SD-Betrieb ein, Programme wie tagesschau24, phoenix und ARTE folgten im November des darauffolgenden Jahres. 

Die Standard Definition-Ausstrahlung hat in Deutschland eine lange Geschichte. Sie begann in den 1950er Jahren, als das Fernsehen an Popularität gewann. Der erste öffentlich-rechtliche Fernsehsender, der regelmäßig in SD sendete, war Das Erste, das im Jahr 1954 startete. Mit der Gründung des ZDF im Jahr 1963 wurde das SD-Fernsehen weiter etabliert. Eine wesentliche Entwicklung war die Einführung des PAL-Systems (Phase Alternating Line) Ende der 1960er Jahre, das die Bildqualität in der SD-Übertragung erheblich verbesserte. In den 1980er und 1990er Jahren expandierten die Rundfunkanstalten und erweiterten ihr Programmangebot, was zu einer breiteren SD-Ausstrahlung führte. Die Einführung digitaler Übertragung in den späten 1990er Jahren bereitete den Weg für die spätere Umstellung auf HD.

Seit den 2000er Jahren begann sich die HD-Übertragung zu etablieren, doch SD blieb lange der Standard. Programme wurden parallel in beiden Formaten angeboten, um eine reibungslose Übergangszeit zu gewährleisten. Der Umstieg auf HD repräsentiert somit einen bedeutenden technologischen Fortschritt im deutschen Rundfunk.

Die Vorteile von HD gegenüber SD - Statistiken zur Nutzung in Deutschland

Die Umstellung von SD auf HD bietet zahlreiche Vorteile, die über eine nur gesteigerte Bildqualität hinausgehen. HD ermöglicht es den Zuschauern, klarere Details und lebendigere Farben zu erleben, was das Fernseherlebnis erheblich verbessert. Das immersive Seherlebnis durch HD führt oft dazu, dass Zuschauer intensiver in das Geschehen eintauchen und eine stärkere emotionale Verbindung zu den Inhalten aufbauen. Dadurch soll das Fernsehen nicht nur informativer, sondern auch unterhaltsamer werden.

Fast 90 Prozent der deutschen Haushalte haben bereits auf HD umgestellt. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Umstellung zu veränderten Fernsehgewohnheiten geführt hat. Zuschauer neigen dazu, mehr Wert auf visuelle Qualität zu legen, was sich in einer höheren Nachfrage nach HD-Inhalten widerspiegelt. Diese erhöhte Nachfrage hat zudem Streaming-Dienste dazu veranlasst, mehr Inhalte in HD anzubieten, um den Erwartungen der Zuschauer gerecht zu werden.

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