Amerikaner stürmen Apple-Stores: Müssen jetzt auch Europäer teurere iPhones fürchten?

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Das Logo des Technologieunternehmens Apple ist an einem Apple Store zu sehen.
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Sven Hoppe/dpa

In den USA stürmen die Menschen die Apple-Stores, aus Angst, dass die Zölle von Donald Trump, die Preise exorbitant steigern könnte. Doch wie sieht die Situation in Europa aus?

Derzeit strömen US-Amerikaner in Scharen in die Apple-Stores, um sich noch schnell ein iPhone zu sichern, bevor die Preise aufgrund der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle drastisch steigen könnten. Obwohl das beliebte Smartphone ursprünglich ein Produkt aus den USA ist, werden viele seiner Bauteile in China gefertigt und unterliegen somit den hohen Strafzöllen. Doch wie sieht die Lage in Europa aus? Werden auch hierzulande bald die Apple-Stores gestürmt?

Erste Berechnungen zeigen, dass iPhones in den USA bald bis zu 43 Prozent teurer werden könnten. Der Preis für das teuerste Modell, das iPhone 16 Pro Max mit 1 Terabyte Speicher, könnte laut der Investmentfirma Rosenblatt Securities von bisher 1.600 US-Dollar auf 2.300 US-Dollar steigen – es sei denn, Apple entscheidet sich, die eigene Gewinnmarge zu reduzieren. Doch nicht nur Technikprodukte sind von den Zöllen betroffen. Auch deutsche Rentner könnten indirekt von den wirtschaftlichen Folgen des Zollpakets hart getroffen werden.

Preisanstieg bei iPhones bis zu 43 Prozent? Amerikaner stürmen Apple-Stores

Die Preiserhöhungen könnten sich insgesamt auf bis zu 43 Prozent belaufen. So könnte der Preis für ein iPhone 16 Pro von 1.000 auf 1.400 US-Dollar und für ein iPhone 16e von 600 auf 850 US-Dollar steigen. Marktexperten gehen davon aus, dass Apple die Preise im Durchschnitt um mindestens 30 Prozent anheben muss, um die zusätzlichen Kosten durch die Zölle auszugleichen. Eine drastische Alternative bleibt dem Konzern jedoch nicht: Selbst wenn die Endmontage in die USA verlagert würde, müssten weiterhin Bauteile aus China importiert werden.

In Europa gibt es mehrere mögliche Szenarien. Zwar sind europäische Märkte nicht direkt von den US-Zöllen betroffen, doch könnten Hersteller wie Apple die zusätzlichen Kosten global umlegen, erklärt Mark Mantel vom Technik-Portal heise.de gegenüber br24. Das würde bedeuten, dass auch europäische Verbraucher indirekt zur Deckung der Zollkosten beitragen müssten.

Anstatt der vollen 40-prozentigen Preiserhöhung in den USA könnten alle Kunden weltweit mit einer moderateren Preissteigerung von etwa 10 bis 20 Prozent belastet werden. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Apple die Preise auch in Europa um 40 Prozent erhöht, insbesondere bei Premium-Modellen wie dem iPhone 16 Pro Max. Das Apple-Management könnte davon ausgehen, dass europäische Kunden ebenso wie US-amerikanische bereit wären, höhere Preise zu akzeptieren. Dies würde Apples Gewinn erheblich steigern.

Überangebot in Europa als mögliche Folge?

Ein weiteres Szenario wäre laut Mantel ebenfalls denkbar: Sollten die Preise in den USA stark steigen, könnten amerikanische Konsumenten weniger Geräte kaufen. Der Überschuss an Smartphones und PCs könnte dann auf den europäischen Markt gelangen. Diese Entwicklung wäre nicht nur bei US-Marken wie Apple, Dell oder HP vorstellbar, sondern auch bei Herstellern wie Samsung aus Südkorea, Sony aus Japan oder Lenovo aus China. Ein solches Überangebot könnte die Preise in Europa sogar senken.

Die Auswirkungen der Zölle auf Europa wären in jedem Fall indirekt und keineswegs garantiert. Ob Apple die Preise hierzulande tatsächlich erhöht, bleibt unklar. Auch das Szenario einer "Geräteschwemme" auf europäischen Märkten ist nur eine Möglichkeit. Laut heise.de-Redakteur Mantel werden die Hersteller zunächst abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Für europäische Kunden besteht derzeit kein Anlass, in Panik zu verfallen oder einen Last-Minute-Kauf von Smartphones und PCs zu tätigen.