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Versteckte WhatsApp-Funktion sperrt Meta AI aus allen Chats aus


Autor: Lea Mitulla

Deutschland, Dienstag, 26. August 2025

WhatsApp führt eine Funktion für mehr Privatsphäre in Chats ein. Ein nützlicher Nebeneffekt: Auch der KI-Bot "Meta AI" hat damit keinen Zugriff mehr auf deine Chats.
Versteckte WhatsApp-Funktion sperrt Meta AI aus allen Chats aus


WhatsApp hat eine neue Funktion eingeführt, die für mehr Privatsphäre sorgen soll. Der sogenannte "erweiterte Chat-Datenschutz" soll auch vor KI-Zugriff schützen. Kurz gesagt: Meta AI wird dadurch ausgesperrt. Die neue Option wurde zuerst in Testversionen des Messengers entdeckt, berichtet der Blog "WABetainfo". Nun taucht das Feature endlich auf den Handys der Nutzer auf.

Konkret geht es dabei um eine Erweiterung der Chat-Einstellungen. Der erweiterte Chat-Datenschutz gibt Nutzern die Kontrolle darüber, was mit den Inhalten passiert, die sie mit ihren Kontakten teilen. So kannst du einstellen, dass Bilder und Videos, die du verschickt hast, nicht von anderen Nutzern automatisch heruntergeladen und gespeichert werden können - und Meta AI keinen Zugriff auf Nachrichten hat.

WhatsApp-Neuerung geplant: Diese Inhalte kannst du dann nicht mehr speichern

Das gleicht anderen Anwendungen wie Google Docs oder Dropbox, wo es verschiedene Stufen zur Freigabe von Dateien gibt: Darf der Empfänger die Datei nur ansehen oder auch bearbeiten und weiterverbreiten? Im Fall von WhatsApp lässt sich die erweiterte Privatsphäre für jeden Chat einzeln aktivieren. Die Empfänger in diesen Chats können die Videos oder Bilder dann nur noch in der App selbst ansehen. Im Speicher deines Smartphones würden sie nicht mehr erscheinen.

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Außerdem ist es nicht mehr möglich, Chats zu exportieren, wenn die erweiterte Chat-Privatsphäre aktiv ist. Ziel dessen ist, dass private Inhalte auch in der App bleiben. Einzelne Nachrichten können weiterhin weitergeleitet werden und auch Screenshots sind möglich, nur ganze Gespräche sind von der Download-Sperre betroffen. 

Laut "WABetainfo" ist die neue Privatsphären-Option in den Chat-Infos zu finden. Sie kann somit für jeden Chat einzeln aktiviert werden, sowohl in Einzel- als auch Gruppenchats. Aktiviert ein Nutzer die Download-Sperre, erhalten alle Chat-Teilnehmer eine Benachrichtigung darüber und es wird ein Hinweis im Chatverlauf angezeigt: "Medien können nicht automatisch in der Galerie der jeweiligen Geräte gespeichert werden."

Meta AI in WhatsApp abschalten: So aktivierst du den erweiterten Datenschutz

So aktivierst du den erweiterten Chat-Datenschutz und schaltest Meta AI in WhatsApp ab:

  • Gehe in den Chat, für den du den erweiterten Datenschutz aktivieren willst.
  • Tippe oben auf den Namen des Chatpartners bzw. der Gruppe, um in die Chat-Infos zu gelangen.
  • Scrolle nach unten zu den Datenschutz-Optionen. Hier sollte neben einem Schild-Symbol "Erweiterter Chat-Datenschutz" stehen. Standardmäßig ist die Option noch auf "Aus".
  • Tippe auf "Erweiterter Chat-Datenschutz" und du gelangst auf eine Seite, die genau erklärt, wie sich die Einstellung auf deine Chats auswirkt. Darunter findest du den Schieberegler, um die Funktion zu aktivieren.

Ein zusätzlicher Effekt, der wohl viele Nutzer freuen wird: Der KI-Chatbot "Meta AI" wird aus den Chats "ausgesperrt", in denen die erweiterte Privatsphäre aktiv ist. "Nachrichten können dadurch nicht für KI-Funktionen genutzt werden", heißt es in einem Blog-Beitrag von WhatsApp. Besonders für Gruppenchats könnte das interessant sein, da Meta AI dort für Verunsicherung sorgte. Wenn der erweiterte Datenschutz aktiviert wurde, sind alte Interaktionen mit der KI noch im Chat zu sehen, können aber manuell gelöscht werden. Neue KI-Anfragen, zum Beispiel, um Nachrichten zusammenfassen zu lassen, sind nicht mehr möglich.

Reaktion auf Kritik? Das macht WhatsApp für die Privatsphäre seiner Nutzer

Das Portal "netzpolitik.org" spricht dennoch eher von einer "trügerischen" Sicherheit für Nutzer. Laut WhatsApp soll die Funktion sensible Inhalte schützen, etwa Gesundheitsinformationen - doch diese können weiterhin durch Screenshots oder Weiterleitung über den Messenger hinaus verbreitet werden. "Einmal mehr zeigt die neue Funktion den halbherzigen Ansatz von WhatsApp in Sachen Datenschutz und Privatsphäre", urteilt Netzpolitik. Generell wird kritisiert, dass WhatsApp aussagekräftige Metadaten speichere und weitergebe.

Die erweiterte Chat-Privatsphäre wird seit April als Teil des aktuellen Updates ausgerollt. Es kann aber noch dauern, bis alle Nutzer Zugriff auf die neue Einstellung haben. Als Teil des Meta-Konzerns steht WhatsApp immer wieder in der Kritik, zuletzt wegen der Integration des KI-Assistenten Meta AI.

Der Tech-Riese versucht bereits seit Jahren, seinen Nutzern ein besseres Gefühl von Privatsphäre in WhatsApp zu vermitteln. So wurde etwa die Möglichkeit entfernt, die Profilbilder anderer Nutzer herunterzuladen. Seit 2024 können auch keine Screenshots von Profilbildern mehr gemacht werden. 

Hier sind weitere Privatsphäre-Einstellungen, die du in WhatsApp anpassen kannst:

  • Online-Status verbergen: Du kannst auswählen, wer sehen darf, ob du online bist (z. B. "Niemand", "Alle", "Meine Kontakte" oder "Meine Kontakte, außer...").
  • Zuletzt online: Ähnlich wie beim Online-Status kannst du festlegen, wer deinen "Zuletzt online"-Zeitstempel sehen darf.
  • Profilbild und Info: Beide lassen sich für bestimmte Kontakte ausblenden.
  • Lesebestätigungen: Diese blauen Häkchen können deaktiviert werden, sodass niemand sieht, ob du eine Nachricht gelesen hast. Beachte jedoch, dass du dann auch nicht sehen kannst, ob andere deine Nachrichten gelesen haben.
  • Status-Updates: Du kannst festlegen, wer deine Statusmeldungen sehen darf (z. B. "Alle", "Meine Kontakte" oder spezifische Ausnahmen).
  • Gruppen-Einstellungen: Nutzer können selbst bestimmen, wer sie zu Gruppen hinzufügen darf (z. B. "Jeder", "Meine Kontakte" oder "Meine Kontakte, außer...").
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