WhatsApp-Abzocke: Wie Betrüger mit großen Markennamen locken
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 19. April 2023
WhatsApp wird von etwa 83, 6 Prozent der Internetnutzer verwendet. Doch es ist Vorsicht geboten: Es gibt Betrüger auf der Plattform, die dich abzocken wollen.
- Die Maschen der WhatsApp-Betrüger*innen
- Bekannte Kettenbriefe
- Die "Code-Masche"
- Die Sicherheit deines Handys erhöhen
- Fazit
Sicherlich hast auch du schon einmal einen Kettenbrief von einer fremden Nummer auf WhatsApp zugeschickt bekommen. Betrüger*innen kennen viele Tricks, um ihre Ziele, wie beispielsweise dich zu verängstigen, abzuzocken oder dich auszuspionieren, umzusetzen.
So gehen WhatsApp-Betrüger*innen vor
Insgesamt nutzen laut dem jährlichen Digital Report 86,5 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland soziale Netzwerke. Unter den Social-Media-Plattformen steht WhatsApp ganz oben: Ganze 83, 6 Prozent der zwischen 16- und 62-Jährigen, die das Internet nutzen, verwenden auch den Messenger. Doch wie bei fast allen Nachrichtendiensten hat auch WhatsApp seine Schattenseite: Es gibt Betrüger*innen, die ein eigennütziges Ziel verfolgen.
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Damit du den Betrug nicht sofort erkennst, machen sich die Betrüger*innen häufig bekannte Marken, Unternehmen oder Kaufhäuser sowie diverse Anlässe, wie Verlosungen oder Jahrestage, zunutze. Über WhatsApp fällt es leicht, zahlreiche Nachrichten mit Malware oder Links, auf die der*die Nutzer*in klicken soll, zu verbreiten. Jeder*m von uns kann es passieren, einmal auch nur versehentlich auf einen solchen Link zu klicken. Welches Ziel die Betrüger*innen antreibt, kann nicht pauschalisiert werden; häufig sind es jedoch unsere sensiblen Daten wie Kontozugänge oder Passwörter, auf die sie abzielen. So könnte unter anderem dein Name, deine Adresse oder deine Telefonnummer abgefragt werden. Infolgedessen kann es passieren, dass der*die Betrüger*in dein WhatsApp-Konto und damit deine Identität stiehlt. Handelt es sich um Malware, kann durch einen Klick auf den Link in der Nachricht ein Virus auf dein Smartphone gespielt oder der Zugriff auf dein Gerät ermöglicht werden.
Wie bereits erwähnt, kommen häufig Namen großer Unternehmen oder Marken zum Einsatz, mit dem Ziel, dass du den Betrug nicht sofort erkennen kannst. Geworben wird beispielsweise mit einer zeitlich begrenzten Aktion einer bekannten Marke wie IKEA, Lindt oder DM. Klickst du auf den Link in der Nachricht, wird dir ein Gutschein, ein Geschenk oder ein ähnlicher Preis versprochen. Meist führt dich der Link im Anschluss auf eine Website, die deine sensiblen Daten aufgreift und dich auffordert, diese abzusenden, damit du den versprochenen Preis erhältst. Stecken Drittanbieter hinter einem Link oder einem Kettenbrief, kann dies im Ernstfall Datenklau und hohe Kosten für dich bedeuten. Es ist also wichtig, dass du nie auf nicht vertrauenswürdige Links klickst und Kettenbriefe nicht weiterleitest. So kannst du Freund*innen und Familie schützen und unterstützt die Betrüger*innen nicht.
Kettenbriefe: Bekannte Beispiele
Insbesondere zu Beginn der Pandemie gab es eine WhatsApp Nachricht, die große Aufmerksamkeit erregt hat. Vorwiegend in Norddeutschland war eine Nachricht im Umlauf, die davor warnte, dass angeblich Menschen mit Masken von Tür zu Tür gingen, die mit Betäubungsmittel getränkt seien. Sie würden sich als Vertreter*innen der Behörde ausgeben und dir die Maske aufsetzen wollen, angeblich um die Passform zu testen, aber mit dem eigentlichen Ziel, dich im Anschluss ausrauben zu können. Dabei handelt es sich um eine typische Kettennachricht, die darauf abzielt, Angst und Unsicherheit zu verbreiten. Ähnliche Fälle gab es im Anschluss rund um das Impfen: Betrüger*innen gaben sich als das Gesundheitsamt aus und boten Menschen, die keinen Impftermin bekommen hatte, eine Impfung zu Hause an, sofern sie vorab einen gewissen Betrag bezahlen würden. Dahinter steckte ebenfalls nicht die Wahrheit, sondern eine Abzocke.
Ähnliche Kettenbriefe, die darauf abzielen, Angst zu machen, sind solche wie: "DRINGEND!!!! Sag bitte allen Leuten in deiner WhatsUp-Liste, dass sie den Kontakt "Tobias Mathis" nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über WhatsUp) der die ganze Festplatte zerstört und sich die Daten runter zieht. Wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Liste frisst! Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute morgen auch von EUROP1 und SAT1 bestätigt worden! Weiterleiten!!" Der Name lautete im Jahr 2019 noch Ute Lehr, 2020 war es Tobias Mathis. Offensichtlich wird, dass die Nachricht in keinem Fall stimmt: Es handelt sich lediglich um einen Kettenbrief, der Angst verbreiten soll.