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Warum einige jetzt automatische Nachrichten auf ihr Handy bekommen


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

Deutschland, Montag, 05. Mai 2025

Wer einen Anruf aus dem Ausland bekommt, mit dem er so gar nicht gerechnet hat, der sollte vorsichtig sein: Häufig sind Betrüger am Apparat. Vodafone setzt nun auf einen "Spam Warner".


Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat ein System zur Spam-Warnung eingeführt, um Handybesitzer vor Telefonbetrug zu schützen. Erhält ein Vodafone-Nutzer einen Anruf von einer verdächtigen Nummer, erscheint nun die Meldung "Vorsicht: Betrug möglich!" auf dem Display seines Smartphones, wie das Unternehmen in Düsseldorf bekannt gab.

Der Kunde kann den Anruf zwar weiterhin entgegennehmen, wird jedoch durch die Anzeige auf dem Display gewarnt. "Der Spam-Warner sensibilisiert Mobilfunkkunden im Vodafone-Netz und schützt sie effektiv vor störenden und gefährlichen Anrufen", erklärt der Innovationschef von Vodafone Deutschland, Michael Reinartz. "Er ist ab sofort automatisch aktiv." Auch bei Kunden anderer Mobilfunkanbieter, die das Vodafone-Netz nutzen, wie beispielsweise Freenet, soll die genannte Warnung erscheinen.

Betrüger wechseln häufig ihre Nummer

Das Warnsystem von Vodafone greift auf einen ständig aktualisierten Datenpool zurück, in dem zweifelhafte Telefonnummern gespeichert sind. Dazu gehören etwa Hotlines, die aggressiv Produkte und Dienstleistungen bewerben, obwohl sie keine erforderliche Zustimmung des Verbrauchers für den Anruf haben. Auch reine Kriminelle befinden sich unter den Anrufern, die im Gespräch persönliche Informationen erlangen oder aus fadenscheinigen Gründen Geld verlangen.

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Die Datenbank der Betrugsnummern von Vodafone erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit - da Betrüger häufig ihre Nummer ändern, kann es auch in Zukunft vorkommen, dass ein Anruf von ihnen keinen Betrugshinweis auslöst und die Vodafone-Kunden nicht gewarnt werden.

Ein solches System ist nicht ganz neu, bei Samsung-Smartphones können Nutzer entsprechende Warnungen aktivieren. Hat ein Vodafone-Kunde ein Samsung-Gerät und die entsprechende Funktion aktiviert, erhält er nur die Samsung-Hinweise und nicht die von Vodafone. Die beiden Systeme greifen auf unterschiedliche Datenpools zurück.

Betrogenen drohen hohe Kosten

Der Telekommunikationskonzern rät den Kundinnen und Kunden, beim Umgang mit neuen Nummern auf dem Display generell wachsam zu sein, insbesondere wenn sie ausländische Vorwahlen haben. Wenn es nur kurz klingelt und der Vodafone-Kunde dann aus Neugier zurückruft, kann das teuer werden. Zudem sollten keine persönlichen Informationen preisgegeben werden, etwa wenn Anrufer solche Daten wegen angeblicher Gewinnspiele oder Umfragen anfordern. Vodafone warnt außerdem davor, dass die Angerufenen durch Tastendrücken teure Abonnements auslösen könnten.

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Und was machen die Wettbewerber von Vodafone? Die Deutsche Telekom teilt mit, dass ihre US-amerikanische Tochter T-Mobile US bereits Anti-Scam-Dienste einsetzt (Scam bedeutet Betrug). "Für Deutschland denkt das Unternehmen darüber nach", sagt ein Firmensprecher. "So könnte der SMS-Firewall in naher Zukunft auch eine Scam-Firewall folgen." Bei O2 Telefónica ist es ähnlich. Man arbeite an eigenen Maßnahmen, um Kundinnen und Kunden vor betrügerischen Anrufen zu schützen, sagt ein O2-Sprecher.

Nutzer, die einen dubiosen Anruf erhalten, sollten einfach auflegen, die Nummer sperren und nicht auf die Forderungen des Anrufers eingehen. Ruft eine unbekannte Nummer an, lässt sich trotzdem herausfinden, wer dahinter steckt.  Besonders gefährlich sind sogenannte "Cold Calls", bei denen durch geschickte Fragen versucht wird, ein "Ja" zu erhalten, das für ungewollte Verträge missbraucht wird.

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