Von Memes bis zu Gruppenchats: Strafbare Inhalte auf WhatsApp
Autor: Kathrin Schmitt
Deutschland, Montag, 29. April 2024
Von Beleidigungen bis zu verbotenen Symbolen: Auch WhatsApp-Nachrichten können strafrechtliche Konsequenzen haben. Lerne, welche Inhalte tabu sind und wie du sicher chattest.
- Strafbare WhatsApp-Nachrichten: Texte, Bilder, Videos
- Gruppenchats: Empfang strafbarer Inhalte macht strafbar
- Verbotene Inhalte: Volksverhetzung, kinderpornografisches Material
- Strafverfolgung: Besitz strafbarer Inhalte, Strafmaß abhängig von Tat
Unser Smartphone ist fast immer bei uns und versorgt uns mit Nachrichten über WhatsApp. Für viele Menschen ist dieser Kommunikationskanal gar nicht mehr wegzudenken. Allerdings gibt es da etwas, was du wissen solltest, wenn du WhatsApp intensiv nutzt: Auch wenn der Dienst Kommunikation ermöglicht - seien es private oder dienstliche Inhalten in Form von Text, Bild oder Video - so können diese unter Umständen strafbar sein. Im schlimmsten Fall führt ein strafrechtlich relevanter Inhalt zu einem Strafverfahren. Du kannst dich mit nur einer WhatsApp-Nachricht strafbar machen.
WhatsApp beschäftigt Gerichte
Die Internetseite Techbook hat sich zu diesem Thema mit Rechtsanwalt Christian Solmecke ausgetauscht. Er ist Experte für Medien- und IT-Recht und beantwortet alle Fragen rund um das Thema WhatsApp: Was ist verboten? Wie kannst du einer Straftat aus dem Weg gehen? Denn tatsächlich ist es so, dass du schon für eine Nachricht belangt werden kannst, die du in einem Gruppenchat empfangen hast.
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Ein häufiges Thema vor Gericht ist inzwischen das Erstellen, Teilen und Verbreiten bestimmter verbotener Inhalte im Internet, schreibt Techbook. Der Rechtsanwalt Christian Solmecke erklärt im Gespräch, dass sich Strafverfolgungsbehörden in Deutschland vermehrt mit solchen Straftaten auseinandersetzen müssen.
"Dabei fokussieren diese sich vor allem auf die sozialen Netzwerke. Denn hier ist es einfacher, strafrechtlich relevante Posts aufzufinden. Aber auch wenn bekannt wird, dass in geschlossenen Chat-Gruppen gehetzt wird, werden die Staatsanwaltschaften aktiv", sagt Solmecke gegenüber Techbook.
Verbotene Inhalte
Wenn du eine Nachricht über WhatsApp verschickst, wird diese nicht automatisch geprüft, wie es beispielsweise bei Facebook der Fall ist. Dadurch ist es möglich, über diesen Messenger-Dienst Inhalte zu teilen, die verboten sind. Rechtsanwalt Solmecke erklärt: "Egal, ob es sich um Textbeiträge, Fotos oder Videos handelt – sofern der Inhalt dem Strafgesetzbuch widerspricht, haben die Strafverfolgungsbehörden aktiv zu werden."
Anzumerken sei, dass die Liste strafbarer Inhalte sehr lang sei, sagt Solmecke im Gespräch mit Techbook. Und weiter: "Darunter fällt unter anderem das Versenden kinderpornografischen Materials, der Aufruf zu Straftaten, Volksverhetzung, die Leugnung des Holocausts, sowie die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Nach §86a StGB sind nur Kennzeichen solcher Organisationen verboten, die vom Bundesverfassungsgericht verboten wurden.