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Handy-Aus bei Stromausfall: Mit diesen Tipps bereitest du dich gut vor


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

Deutschland, Mittwoch, 30. April 2025

Die Verunsicherung war groß, als ein Blackout das öffentliche Leben in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs lahm legte. Ein Experte gibt Tipps gegen das Ausgeliefertsein.
Eine Frau behilft sich mit der Taschenlampe ihres Handys, um den Plan des Madrider U-Bahn-Netzes anschauen zu können. Nach dem großflächigen Blackout vom Montag (28. April 2025) haben fast alle Menschen in Spanien und Portugal inzwischen wieder Strom.


Stundenlang sind Millionen Menschen in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs wegen eines Blackouts ohne Strom gewesen - teils auch mit einem leeren Handy-Akku. Der Verlust der Kommunikation infolge eines nicht funktionierenden Handys wird von Menschen laut der Erfahrung eines Experten als eine der bedrohlichsten Situationen überhaupt empfunden. "Das ist ein besonders belastender Angriff auf ihr Wohlbefinden", sagte der oberste Krisen-Manager des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerry Foitik, der Deutschen Presse-Agentur.

"Es handelt sich um den Verlust von Selbstwirksamkeit", so der Bundesrettungskommandant weiter. Die Menschen fühlten eine immense Ohnmacht und befänden sich in einer bedrückenden Zwangslage. Sie seien darauf angewiesen, dass andere ihnen aus der Krise helfen - und in diesem Fall unter anderem den Strom zum Aufladen von Smartphone-Akkus und -Masten wiederherstellten.

Stromausfalle als "bedrückende Zwangslage": Was ist die schlimmste Erfahrung bei einem Blackout?

Am Montag (28. April 2025) war das öffentliche Leben in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs vielerorts nahezu zum Erliegen gekommen: Menschen steckten in Aufzügen, U-Bahnen und Zügen fest, an Flughäfen und in Bus- sowie Zugbahnhöfen strandeten Tausende Reisende. Internet und Mobilfunk fiel flächendeckend aus. In Kliniken mussten Notstromaggregate einspringen. Wer auf digitale Infrastruktur angewiesen war, konnte nicht arbeiten.

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Ohne das ständige Verbundensein, das ständige Mitteilen, das ständige Informieren via Smartphone entpuppe sich in so einer Lage vor allem die städtische junge Generation als verletzlich, sagte Foitik. Mehr Widerstandskraft sieht er in diesem Fall bei der ländlichen Bevölkerung.

Grundsätzlich sei die Ungewissheit über das Schicksal von Kindern, Angehörigen und Freunden jedoch für alle eine schlimme Erfahrung. Unter bestimmten Vorzeichen könnten solche Erlebnisse Auslöser von psychischen Problemen sein, sagte Foitik mit Blick auf seine jahrzehntelange Erfahrung als Retter.

Fünf Tipps zur Vorbereitung

Um nicht die Nerven zu verlieren, sei das Wichtigste die Vorbereitung auf einen solchen Fall. Dazu gehört:

  • Die vorherige Vereinbarung von Treffpunkten: Familien oder Freunde sollten wissen, wo sie sich treffen und aufeinander warten, wenn sie sich nicht mehr erreichen können. "Erklären sie ihrem Kind, wenn sie es nicht aus der Schule abholen können sowie keine Busse und Bahnen mehr fahren, wie es zum Beispiel mit einer Freundin nach Hause kommt", so Foitik.
  • Externe Akkus wie Powerbanks immer geladen haben.
  • Szenarien im Haushalt durchspielen: Was funktioniert alles nicht mehr, wenn der Strom ausfällt?
  • Eine gewisse Menge Bargeld zu Hause haben, wenn das Zahlen mit Kreditkarte oder das Abheben am Geldautomaten nicht mehr funktionieren.

"Die Grenze zwischen Paranoia und guter Vorbereitung ist fließend", sagte Foitik. Er habe es sich zum Beispiel angewöhnt, in einem Hotel erst einmal den ausgeschilderten Fluchtweg vom Zimmer zum Ausgang zu gehen. Sollte das Hotel evakuiert werden müssen, fühle man sich mit diesem Wissen viel sicherer.

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