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Feuerlöscher für zuhause: Brandklassen, Arten und Kauf-Tipps


Autor: Redaktion, Eléna Schiementz

Deutschland, Mittwoch, 06. Oktober 2021

Für den Fall eines Brandes sollte man immer einen Feuerlöscher zuhause haben. Doch welches Modell ist das Richtige? Wir zeigen dir, welche Feuerlöscher-Arten es gibt und welche am besten für dein Zuhause geeignet ist.
Schaum-, Pulver- oder doch ein Wasserlöscher? Wir verraten, was du beim Kauf eines Feuerlöschers für zuhause beachten solltest. Symbolbild: Antranias/pixabay.com


Ob umgefallene Kerzen, ein zu trockener Adventskranz, heißes Fett in der Küche oder defekte Elektrogeräte - in einem üblichen Haushalt kann so einiges Feuer fangen. Um auch im eigenen Zuhause auf jeden Notfall vorbereitet zu sein, solltest du nicht nur wissen, wie man mit einem Feuerlöscher richtig umgeht, sondern auch, welches Modell bei welchem Brand überhaupt genutzt werden muss. Denn es gibt keinen "Universal-Feuerlöscher", zu dem immer gegriffen werden kann. Wir haben die wichtigsten Fakten zu unterschiedlichen Bränden und geeigneten Feuerlöschern für zuhause zusammengefasst. 

Feuerlöscher-Brandklassen im Überblick

Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher - stattdessen entscheidet das brennende Material, welcher Feuerlöscher geeignet ist. Wichtig ist dabei, auf die jeweilige Brandklasse des Modells zu achten. Diese gibt an, welche Brandherde gelöscht werden können.

  • Brandklasse A eignet sich für feste und glutbildende Materialien. Das umfasst neben Holz, Stroh und Textilien auch Papier oder Kohle.
  • Brandklasse B sollte für flüssige oder flüssig werdende Stoffe angewendet werden. Dazu zählen beispielsweise Benzin, Öle, Lack, Kunststoff, Alkohol oder Paraffin.
  • Brandklasse C ist für gasförmige oder unter Druck stehende Substanzen geeignet. So gehören Propan, Butan, Wasserstoff oder Erdgas in diese Brandstufe.
  • Brandklasse D ist für den Haushalt in der Regel nicht relevant. Denn diese ist die Brandklasse für brennende Metalle wie Aluminium, Magnesium oder Natrium.
  • Brandklasse F umfasst Brände von tierischen oder pflanzlichen Fetten und Ölen. Bei Fettbränden ist es besonders wichtig, dass diese ausschließlich mit einem sogenannten Fettbrandlöscher bekämpft werden. Mit Wasser sollten Fettbrände nicht in Berührung kommen.

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Die gängigsten Feuerlöscher-Arten

Schaum-, Pulver- oder doch ein herkömmlicher Wasserlöscher? Auf dem Markt gibt es unterschiedlichste Feuerlöscher-Arten - gar nicht so leicht, hier den Überblick zu behalten! Wir stellen dir im Folgenden die gängigsten Modelle vor und erklären, für welche Brandklassen sie geeignet sind.

1. Schaum-Feuerlöscher

Schaumlöscher bestehen aus einem Gemisch aus Wasser und Schaum und sind vor allem in privaten Haushalten zu finden. Denn sie weisen einen entscheidenden Vorteil auf: Dank ihrer Zusammensetzung hinterlassen sie kaum Verschmutzungen. Der zurückbleibende Schaum lässt sich relativ leicht wegwischen und es bleiben nur leichte Rückstände. Schaum-Feuerlöscher eignen sich für die Brandklassen A (feste Materialien) und B (flüssige Stoffe).

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2. Pulver-Feuerlöscher

Bei Pulverlöschern kann zunächst zwischen zwei Arten unterschieden werden: Flammbrand- und Glutbrandpulver-Löscher. Flammbrandpulver-Löscher eignen sich für Materialien der Brandklassen B (flüssige Stoffe) und C (Gas).
Sogenannte Glutbrandpulver-Löscher können neben Bränden von Flüssigkeiten und Gasen zudem für das Löschen von festen Stoffen eingesetzt werden. Entsprechend ihrer Brandklassen sind sie daher auch unter dem Begriff des ABC-Pulvers bekannt.

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3. Wasser-Feuerlöscher

Mit einer geringen Verschmutzung bringt ein Wasser-Feuerlöscher leider auch eine geringe Löschkraft mit sich. Er soll ausschließlich für die Brandklasse A (feste Materialien) verwendet werden. Ist Schaummittel beigefügt, eignet sich ein Wasserlöscher auch für Flüssigkeiten der Brandklasse B. 

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4. Kohlendioxid-Feuerlöscher

Ein Kohlendioxid-Feuerlöscher entzieht dem Brandherd den Sauerstoff - so wird der Brand durch das enthaltene Kohlendioxid erstickt. Ein Nachteil: Für eine rückstandslose Löschung musst du allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Das Modell eignet sich bei Bränden von Flüssigkeiten (Brandklasse B) und elektrischen Geräten.

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5. Fettbrandlöscher

Wenn du ein leidenschaftlicher Koch bist und gerne mit Speiseölen oder Frittierfett arbeitest, solltest du unbedingt einen Fettbrandlöscher zu Hause haben. Dieser eignet sich für die Brandklassen A, B und F. Alternativ kannst du Brände in der Küche auch mit einer Löschdecke löschen. Wasser darf bei brennenden Fetten jedoch keinesfalls verwendet werden, da es sonst zu einer gefährlichen Fettexplosion kommen kann.

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Pulver- oder Schaumlöscher für den Haushalt?

Bei einem herkömmlichen Brand in den eigenen vier Wänden eignen sich grundsätzlich sowohl Pulver- als auch Schaumlöscher. Empfehlenswert ist jedoch eher ein Feuerlöscher mit Schaummittel. Denn während Pulverlöscher zwar einerseits für eine größere Bandbreite an brennenden Materialien eingesetzt werden können, bringen sie auch Nachteile mit sich.

So hinterlassen Pulverlöscher bei einem Einsatz starke Verschmutzungen: Das Pulver setzt sich leicht in sämtlichen Ritzen fest und ist nur sehr schwer zu entfernen. Bei dauerhaftem Kontakt mit Feuchtigkeit kann das Pulver außerdem zu Korrosionsschäden führen. Wurde das Löschmittel mehrere Jahre lang nicht verwendet oder gewartet, kann sich das Pulver des Feuerlöschers so verdichten, dass dieser im schlimmsten Fall nicht mehr funktionsfähig ist.

Feuerlöscher für zuhause: Das solltest du beim Kauf beachten

Feuerlöscher für den Haushalt kannst du online, im Baumarkt oder bei ausgewiesenen Brandschutzfachbetrieben kaufen. Neben der Eignung für bestimmte Brandklassen solltest du unbedingt darauf achten, dass das Modell über eine CE-Kennzeichnung verfügt und nach DIN EN 3 geprüft ist. Zusätzlich sollte das Löschmittel eine ausreichende Haltbarkeit aufweisen. Das Haltbarkeitsdatum muss ebenso wie das Prüfsiegel direkt auf dem Feuerlöscher zu finden sein. 

Über die Leistungsfähigkeit eines Feuerlöschers entscheidet auch die jeweilige Löschmittelmenge. Denn Feuerlöscher gibt es in unterschiedlichen Größen. Für den Haushalt eignen sich Modelle mit 6 Kilogramm bzw. 6 Litern besonders gut. Diese haben für den privaten Gebrauch bei kleineren Bränden ein verhältnismäßig ordentliches Löschvermögen und sind dennoch handlich.

Hast du dich für einen Feuerlöscher für zuhause entschieden, sollte dieser unbedingt an einem zentralen, jederzeit zugänglichen Platz aufbewahrt werden. Ein guter Ort ist dafür etwa der Gang. In der Regel reicht ein Feuerlöscher pro Wohnung oder Haus. Bei sehr großen Haushalten, die sich über mehrere Etagen erstrecken, kann auch ein Löschmittel pro Etage sinnvoll sein.

Tipps für den Brandfall: So benutzt du den Feuerlöscher richtig

  1. Bevor du den Feuerlöscher einsetzt, solltest du immer erst die Feuerwehr unter 112 verständigen und alle Menschen in Sicherheit bringen
  2. Sicherung des Feuerlöschers entfernen
  3. Schlagknopf oder Betätigungsgriff drücken
  4. Löschstrahl in Windrichtung stoßweise (nicht durchgehend) auf den Brandherd richten

Wandbrände löschst du immer von unten nach oben löschen, Fließbrände hingegen von oben nach unten. Um einen Brand so effektiv wie möglich zu bekämpfen, solltest du das Löschmittel zwar so nah wie möglich an die Flammen halten - dein Eigenschutz steht jedoch auch hier immer an erster Stelle! Aufgrund der Vergiftungsgefahr solltest du zudem auf Löschversuche verzichten, sobald eine starke Rauchentwicklung vorliegt.

Hast du einen Feuerlöscher verwendet, musst du das Löschmittel unbedingt wieder vollständig auffüllen. Hierfür kannst du dich an qualifizierte Brandschutzfachbetriebe wenden. Diese sind auch der richtige Ansprechpartner für die Wartung des Feuerlöschers, die alle zwei Jahre durchgeführt werden sollte. Eine Wartungspflicht besteht jedoch nicht.

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