Falsche Promi-Chats auf WhatsApp: Verbraucherzentrale warnt
Autor: Lea Mitulla
Hamburg, Freitag, 12. Dezember 2025
Chatten mit deinem Lieblings-Promi auf WhatsApp - das versprach ein Portal seinen Nutzern. Nun stellt sich heraus: Das verlockende Angebot ist eine teure Täuschung.
Die Plattform "Fanblast" versprach ihren Nutzern echte Chats mit Schauspielern, Influencern und Erotikmodels. Gegen Bezahlung gab es die vermeintlich persönliche Nummer des gewünschten Stars für den Austausch per WhatsApp.
Doch jetzt stellt sich heraus, dass es sich bei dem verlockenden Angebot um eine teure Täuschung handelt. Wie die Verbraucherzentrale berichtet, schrieben die Kunden keineswegs mit Prominenten, sondern mit völlig fremden Personen.
Fanblast: Fake-Chats mit Promis aufgedeckt – Irreführung per WhatsApp
"Die Antworten stammten von Agenturen, die den Schreibstil und Tonfall der Promis möglichst gut imitieren sollten", so die Verbraucherzentrale. Für die Nutzer sei es jedoch nicht zu erkennen gewesen, dass sie mit Dritten schrieben. Der Eindruck einer echten Unterhaltung wurde sogar noch verstärkt, indem die Prominenten auf der Plattform als "online" angezeigt wurden.
Mit Unbekannten statt mit dem Lieblings-Promi chatten: Das Landgericht Hamburg und nun auch das Oberlandesgericht Hamburg bezeichnen dies als klare Irreführung. Auslöser für das Verfahren war eine Beschwerde des Konkurrenten "Bestfans" wegen unlauterer Werbung. Die Richter teilten diese Einschätzung. Die Kunden zahlten für ein echtes Gespräch mit dem beworbenen Star - das Versprechen konnte Fanblast nicht erfüllen.
Laut den Gerichten darf Fanblast künftig nicht mehr den Anschein erwecken, dass eine direkte Kommunikation mit den Prominenten möglich sei.
Datenschutzverstöße und keine Alterskontrolle
Doch es wurden noch weitere Verstöße der Plattform aufgedeckt. So teilten viele Nutzer private und intime Details wie sexuelle Orientierung und Vorlieben Dabei wurden sie nicht informiert und hatten auch keine Einwilligung gegeben, dass diese Inhalte bei externen Dienstleistern landen werden. Fanblast hat damit gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen.
Weitere Verstöße von Fanblast sind laut Gericht: