Einloggen mit Facebook oder Google-Konto: Vorsicht bei "Single-Sign-On" - diese Gefahren lauern
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 07. Dezember 2022
Einloggen mit Facebook oder dem Google-Konto im Internet: Single-Sign-On ist bequem, aber es lauern Gefahren. Wer seine Daten schützen will, sollte sich die Nutzung dreimal überlegen.
- Wie funktioniert der Single-Sign-On?
- Die Sicherheitslücke bei Facebook
- Ein Viertel der Internet-User nutzen inzwischen SSO
- So schützen User ihre Daten
Single-Sign-On (SSO) gilt als bequemer Weg für den Zugriff auf eine Vielzahl von Accounts. Plattformen wie Facebook-Login, Login mit Apple, Google, LinkedIn oder netID bieten diesen Service. Aber dieser ist alles andere als uneigennützig.
Wie funktioniert der Single-Sign-On?
Single-Sign-on, oder kurz SSO, ist nicht allen Internetnutzern vertraut, obwohl fast alle User*innen damit schon einmal konfrontiert worden sind. Der Hintergrund: Bei vielen Online-Shops, Plattformen und Apps musst du dich für die Nutzung registrieren. Dafür notwendig ist deine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Einige Anbieter verlangen darüber hinaus weitere Daten: Adresse, Geschlecht etc.
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Gerade bei den Passwörtern stellen sich Fragen: Nutze ich immer dasselbe oder muss ich für jeden Anbieter ein neues generieren? Sehr praktisch ist es deshalb, wenn der Seitenbetreiber die Möglichkeit bietet (meistens zusätzlich zu einer neuen Registrierung), dich mit einem anderen, bereits bestehenden Konto einzuloggen. SSO ist eine Strategie der Authentifizierung, die es User*innen ermöglicht, auf mehrere Webseiten zuzugreifen und dafür nur einmal Anmeldedaten einzugeben.
Die bekanntesten SSO-Anbieter sind Facebook-Login, Login mit Apple, Google, LinkedIn, Amazon, Apple und netID. Eine passende Analogie, die die Verbraucherzentrale (VZ) NRW ins Spiel gebracht hat, vergleicht das Benutzerkonto mit einem Generalschlüssel, der dir den Zugang zu allen möglichen Diensten und Websites verschafft.
Die Sicherheitslücke bei Facebook
Die Vorteile liegen auf der Hand: keine neue Registrierung, keine zusätzliche Angabe von Daten, kein lästiges Erstellen und Merken eines weiteren Passworts. Du ahnst aber schon, was für ein Problem mit diesem Service verbunden ist: Missbrauch und mangelnder Datenschutz. Ayten Öksüz, Datenschutzexpertin bei der VZ, beschreibt das so: "Wenn das Passwort für den eigenen Social Media Account in die falschen Hände gerät, erhalten Dritte Zugang zu allen Seiten, die mit diesem Account genutzt werden. Außerdem kann der Anbieter des Benutzerkontos umfassende Daten darüber sammeln, was die Personen auf anderen Internetseiten machen."
So haben Sicherheitsforscher schon Anfang des Jahres eine Schwachstelle im SSO-System von Facebook entdeckt. Diese ermöglicht es Angreifer*innen, Accounts auf Webseiten Dritter zu kapern. Hacker brauchen dich nur dazu bringen, auf eine manipulierte URL zu klicken. Dies sorgt dann dafür, dass alle Seiten, bei denen du dich mit Facebooks SSO registriert hat, mit einem Facebook-Account verbunden sind, der unter der Kontrolle der Angreifer steht. Diese erhalten so einen direkten Zugang zu persönlichen Informationen, privaten Nachrichten und andere Daten, die bei verschiedensten Seiten hinterlegt sind.