Telekom: Verkauf von neuem KI-Phone startet - es hat keine sichtbaren Apps
Autor: Alexander Milesevic
Deutschland, Freitag, 15. August 2025
Zum Handy greifen und eine App öffnen. Aber wo ist die noch mal? So etwas kann eine mühsame Fummelei sein. Das muss es aber nicht, sagt die Telekom und lässt die Apps gewissermaßen verschwinden.
Die Deutsche Telekom hat den Verkauf eines Smartphones ohne sichtbare Apps begonnen. Ermöglicht wird das durch einen mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestatteten Sprachassistenten. Der Benutzer sieht zunächst nur eine magentafarbene Handy-Oberfläche und stellt eine Frage, woraufhin der Sprachassistent des amerikanischen KI-Unternehmens Perplexity antwortet und Informationen einblendet. Zu den Funktionen zählen:
- Sekretärdienste: Kalendereinträge, E-Mails und Zusammenfassungen.
- Sprache: Übersetzungen
- Reiseplanung: Stadtführer, Reservierungen in Restaurants und Fahrdienste.
- Fitness und Ernährung: Trainingspläne und Rezeptvorschläge.
- Shopping-Tipps: Empfehlungen für Mode und Geschenke.
- Unterhaltung: Vorschläge für Konzerte, Filme und Bücher.
- Tutor: Lösungen von Matheaufgaben und Erklärung komplizierter Themen
Telekom bringt KI-Phone raus: Was andere Unternehmen bieten
Der integrierte KI-Assistent kann sowohl per Sprache als auch schriftlich bedient werden. Auf Apps zu klicken, ist nicht mehr erforderlich. Diese sind zwar noch auf dem Handy, arbeiten jedoch im Hintergrund. Man kann die KI-Oberfläche wegwischen und sieht die Apps dann wie gewohnt.
Große Smartphone-Anbieter haben vergleichbare Konzepte: Auch Samsung mit "Galaxy AI" und Apple mit "Apple Intelligence" setzen auf KI-Assistenten (auch KI-Agenten genannt), um die App-Nutzung zu erleichtern. Ob die Telekom mit ihrem eigenen Smartphone gegen so starke internationale Marken bestehen kann, ist fraglich. Der Bonner Konzern setzt auf einen möglichst niedrigen Preis: Das KI-Phone der Telekom kostet nur 149 Euro und damit deutlich weniger als andere Smartphones. Es wird in Deutschland und neun weiteren europäischen Ländern verkauft - eine Pro-Version des Smartphones soll zudem 2025 noch folgen.
Das Gerät ermögliche einen "kompakten Zugriff auf diverse KI-Dienste und damit ein einfaches Erleben", sagt die Telekom-Vorständin Claudia Nemat und bewertet KI als "die große Technologie unserer Zeit", bei der es aber noch viele Berührungsängste gebe.
Wo das Smartphone produziert wird
Eine YouGov-Umfrage unter 1020 Menschen in Deutschland im Juli offenbarte große Wissenslücken. Die Frage, ob sie KI-Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity kennen, bejahten 15 Prozent der Befragten und gaben zudem an, dass sie KI-Agenten schon einmal genutzt haben. 24 Prozent haben davon schon einmal gehört, sie bislang aber nicht verwendet.
Immer aktuell: Die Handy- & Smartphone-Bestseller auf AmazonEin Unternehmen in Vietnam produziert das Smartphone im Auftrag der Telekom. Das KI-Phone ist gewissermaßen eine Weiterentwicklung des T-Phones, das die Telekom schon seit einigen Jahren verkauft. Zum Erfolg des T-Phones hält sich der Bonner Konzern bedeckt, verkaufte Stückzahlen werden nicht kommuniziert.