Booking & Co.: Experten warnen vor dreister Betrugsmasche
Autor: Alexander Milesevic
Deutschland, Dienstag, 11. Februar 2025
Mit vermeintlich verlockende Reiseangeboten zocken Betrüger Urlauber auf Reiseportalen ab. Ein Experte schlägt Alarm, denn die Portale sind nur Vermittler und Haften nicht.
Ein Reiseexperte warnt vor dem Betrug einiger Anbieter über Vermittlungsplattformen wie Skyscanner und Booking.com. Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erklärte gegenüber der Berliner Morgenpost, dass bei der Verbraucherzentrale am vierthäufigsten Beschwerden zu dem Thema Reisen eingehen würden. Die Gefahr bestehe darin, dass auf diesen Websites automatische Angebote erscheinen, die nicht im Detail auf ihre Echtheit überprüft werden. Demnach würden Reisende immer wieder ihre Flüge Monate im Voraus, buchen, nur um kurz vor dem geplanten Abflug festzustellen, dass diese nie existierten.
Aktuell kursieren verschiedenen Medienberichten zufolge in den sozialen Medien Clips über sogenannte "29 Euro-Flüge", bei denen angeblich für einen Betrag im zweistelligen Euro-Bereich zu verschiedenen Reisezielen geflogen werden kann. Websites wie Skyscanner ermitteln mit den angegebenen Reisedaten den besten Preis eines Anbieters, haften jedoch nicht. "Alle großen Portale sind letztlich nur Vermittler", erklärt Buttler. Das betreffe beispielsweise auch booking.com. Wegen der zahlreichen Anbieter würden Angebote oftmals automatisiert eingespielt, ohne dass eine umfassende Kontrolle stattfinde.
Betrug auf booking und Skyscanner - Flüge und Unterkünfte sollten woanders gebucht werden
Es sei ratsam, die Vermittlungsplattformen bei der Buchung einer Reise nur als Ausgangspunkt der Recherche zu betrachten. Anschließend sollte man die Preise direkt auf den Webseiten der Fluggesellschaften vergleichen und die Flüge anschließend über die Homepage der jeweiligen Airline zu buchen. So haben Kunden einen direkten Ansprechpartner, was auch bei einer möglichen Stornierung von Vorteil sein könne. So lasse es sich vermeiden, auf betrügerische Angebote hereinzufallen.
Buttler berichtete in der Berliner Morgenpost zudem von einer weiteren Betrugsmasche. So würden einige Kunden nach der Buchung und Bezahlung auf einen angeblich noch ausstehenden Betrag hingewiesen. Zahlen die ahnungslosen Opfer, kassieren die Betrüger doppelt ab.
Bei der Wahl der Unterkunft rät der Experte dazu, auf die Bewertungen zu achten. Sind die Angebote sehr günstig, sollten User nach schlechten Bewertungen suchen. Auch Hotels und Wohnungen sollten über die Homepage der jeweiligen Unterkünfte gebucht werden.
Nicht alle günstigen Flüge sind Betrug
Aber nicht bei allen billigen Flügen handelt es sich um Betrug. Ein niedriger Preis resultiert häufig in ungünstiger Flugzeiten und schlechten Flugverbindungen. Diese Faktoren führen zu einer geringeren Passagierauslastung und somit zu geringeren Einnahmen für die Airlines. Die günstigen Tickets zielen meist darauf ab, spontane Schnäppchenjäger für weniger komfortable Flüge zu gewinnen, damit die Maschinen möglichst vollbesetzt starten können.