Betrüger am Telefon: Sie wollen, dass du dieses Wort sagst
Autor: Patricia Schlösser-Christ, Daniel Krüger
Deutschland, Montag, 08. Dezember 2025
Telefon-Betrug ist weitverbreitet: Bei den Anrufen locken die Hochstapler ihre Oper mit perfiden Tricks in eine Falle. Ein Wort sollten Angerufene niemals sagen.
Telefon-Betrug ist bei weitem kein Randphänomen: Laut einer aktuellen Umfrage von inFranken.de mit mehr als 64.500 abgegebenen Stimmen (Stand: 8. Dezember 2025) haben bereits 74 Prozent der Teilnehmer einen Betrugsanruf erhalten. Lediglich 18 Prozent blieben demnach davon verschont (8 Prozent enthielten sich). Bei einigen Telefonnummern solltest du besonders vorsichtig sein. Ein LKA-Experte warnt zudem aktuell vor sogenannten "Ping-Calls".
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gibt klare Handlungsempfehlungen, wie du dich am besten am Telefon verhalten solltest. Eins solltest du auf keinen Fall tun: Du solltest nicht "Ja" sagen - egal, ob du dich damit am Telefon meldest oder im nachfolgenden Gespräch damit antwortest.
Betrüger stellen Fallen: Niemals "Ja" am Telefon sagen
Telefon-Betrüger versuchen, dir mit Fragen wie "Können Sie mich hören?" oder "Sind Sie noch dran?" auf ganz subtile Art und Weise ein "Ja" zu entlocken. Vermeide es daher unbedingt, auf irgendeine Frage mit "Ja" zu antworten - erscheint sie auch noch so harmlos. Denn: Der Anruf könnte ohne dein Wissen aufgezeichnet werden. Betrüger können das Gespräch dann so zusammenschneiden, dass du mit deinem "Ja" scheinbar einem Vertrag oder einem Kauf zustimmst. Nutze stattdessen ganze Sätze.
Auf die Frage "Können Sie mich hören?" kannst du beispielsweise "Ich höre Sie" entgegnen. Die Frage "Sind Sie noch dran?" kannst du mit "Ich bin noch dran" beantworten. Kommt dir der Anrufer suspekt vor, hast du natürlich auch jederzeit die Möglichkeit aufzulegen. Nimm den Hörer nicht mehr ab, falls es der Anrufer im Anschluss erneut versuchen sollte. Solltest du zuvor jedoch bereits auf eine Frage mit "Ja" geantwortet haben, könntest du dennoch nach wenigen Tagen eine Rechnung per Post erhalten.
Nun könntest du sagen, du ignorierst diese Rechnung einfach. Allerdings lassen Telefon-Betrüger nicht so schnell locker. Wenn du die Zahlung verweigerst, nutzen sie den falschen Telefonmitschnitt, um Druck auszuüben und dich einzuschüchtern. Sie drohen dir mit einem negativen Schufa-Eintrag oder dem Inkassobüro.
Die "Kölner Masche": Wirtschaftsverband sieht zunehmende Bedrohung aus bestimmter US-Stadt
Der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e.V. verzeichnet nach eigenen Angaben vermehrt Hinweise darauf, dass das Geschäftsmodell der sogenannten "Kölner Masche" nun aus den USA operiert wird. Das Geschäftsmodell beinhalte "kalte" Anrufe, bei denen den Betroffenen eine Bestätigung bereits veröffentlichter Daten entlockt wird. Das "Ja" des kontaktierten Opfers werde so verzerrt, dass es als Bestätigung eines neuen Anzeigenvertrags erscheint.
"Im Zweifel wird das Gespräch aufgezeichnet und so zusammengeschnitten, dass die Bestätigung an der richtigen Stelle erscheint", schreibt der Verband in einer Warnung vom Herbst 2024. Bei einer anderen Variante werde das Gespräch in zwei Anrufe aufgeteilt. Zeitlicher Druck und sprachliche Barrieren beim Angerufenen steigern demnach die "Erfolgsquote" des Anrufers zusätzlich. In der Vergangenheit seien bei der Staatsanwaltschaft Köln deshalb mehrere Betrugsdezernate eingerichtet worden, die sich ausschließlich mit der Verfolgung dieses Geschäftsmodells befassten.