Aktuelle Telegram-Umfrage: Daten für die Polizei? Das steckt dahinter
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Dienstag, 30. August 2022
Telegram befragt am Dienstag seine Nutzer und Nutzerinnen zum Datenschutz. Was steckt hinter der Umfrage, was will der Messenger-Dienst damit bezwecken? Und wie seriös ist das?
Am Dienstag, dem 30. August 2022, dürften einige Nutzer des Messenger-Dienstes Telegram etwas verdutzt auf ihr Handy geschaut haben: Denn der in Russland entwickelte Messenger-Dienst fragte da seine deutschen Nutzer, welche Informationen Telegram mit den deutschen Behörden, insbesondere der deutschen Polizei, teilen soll.
Ein solches Vorgehen ist tatsächlich ungewöhnlich: Denn Telegram spricht mit dieser Umfrage alle deutschen Nutzer*innen an - nach nicht einmal zwei Stunden hatten bereits über 1,2 Millionen Nutzer an der Umfrage teilgenommen.
Telegram befragt Nutzer nach Datenschutz
Insgesamt vier Antwortmöglichkeiten bietet Telegram an:
1. IP-Adressen und Telefonnummern von Terrorverdächtigen sollen nach richterlichen Beschluss weitergeben werden dürfen. Dies entspricht dem derzeitigen Stand der Dinge.
2. IP-Adressen und Telefonnummern von Verdächtigen bei "schweren Straftaten" sollen auch ohne richterlichen Beschluss weitergeben werden dürfen. Dies würde eine Verschärfung der bisherigen Praxis und eine Lockerung des Datenschutzes bedeuten.
3. Es sollen keine Daten weitergegeben werden dürfen. Dies würde eine Stärkung des Datenschutzes bedeuten.
4. Schließlich kann man auch dafür abstimmen, dass man sich bei der Frage enthält.