Google-Konten im Visier: Neuartiger Trojaner im Umlauf
Autor: Lea Thomas
Deutschland, Donnerstag, 18. April 2024
Vor einigen Monaten gab ein neuartiger Trojaner erstmals Rätsel auf. Nun haben Forschende das Problem identifizieren können.
- Das macht Trojaner so gefährlich
- Was du über die neuartige Schadsoftware wissen musst
- So kannst du dich davor schützen
- Schadsoftware "Lumma": Das unternimmt Google
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an Schadsoftware besorgniserregend gestiegen. Dahinter stecken Cyber-Kriminelle, die versuchen, sich mit raffinierten wie gefährlichen Hacks Zugang zu diversen Konten zu verschaffen. Seit geraumer Zeit ist nun ein neuartiger Trojaner im Umlauf, der insbesondere auf Google-Konten abzielt. Im nachfolgenden Artikel erfährst alles darüber, was du wissen solltest.
Neuartiger Trojaner: Das steckt dahinter
Kurz vorab: Ein Trojaner ist ein Programm, welches andere Programme, oft sogenannte Malware, auf dem befallenen Computer ungefragt installiert. Häufig stammen sie von Freeware und Shareware, die Nutzer aus dem Internet herunterladen. Obwohl nicht jede Freeware ein Trojaner ist, wird dennoch empfohlen, Software und Freeware nur von authentischen Quellen herunterzuladen. Häufig wird auch versucht, Trojaner über Pop-Up Seiten zu verteilen.
Video:
Derzeit gibt es eine Schwachstelle in Google-Diensten, durch die es der Malware "Lumma Stealer" möglich wird, komplette Google-Konten zu übernehmen. Bereits vor einigen Monaten berichtete das Sicherheitsunternehmen CloudSEK über einen sogenannten "Exploit" bei Google. Exploits sind kleine Programme, die Sicherheitslücken auf Computer ausfindig machen und diese gezielt ausnutzen.
Sicherheitsforschenden zufolge handelte es sich damals um einen Exploit, "der die Generierung dauerhafter Google-Cookies durch Token-Manipulation ermöglicht". Nach Bekanntwerden der Schwachstelle wurde diese auch in Malware wie z. B. "Lumma" eingebaut. "Lumma Stealer" gehört zu jenen Schädlingen, die vor allem auf das Sammeln von Informationen ausgerichtet sind und daher sehr aggressiv vorgehen. Sie werden auch "Infostealer" genannt, da sie Daten von Webbrowsern sammeln und Cookies und sensible Nutzerdaten auslesen.
Tückisch und gefährlich: "Lumma Stealer" kann Sicherheitsprogramme umgehen
Die Malware kann zudem auf unterschiedlichen Systemen die Cookies, in denen Anmeldedaten gespeichert sind, ausnutzen und übernehmen. Dies bedeutet, dass Login-Cookies manipuliert werden, wodurch den Hackern ein dauerhafter Zugang gewährt wird. Im Prinzip werden die Cookies stetig neu generiert. Der neuartige Trojaner nutzt für diesen Zweck einen bisher undokumentierten Google OAuth-Endpunkt (Open Authorization) namens "MultiLogin".
Über besagten Endpunkt kann die Malware gültige Cookies für geklaute Konten erstellen. Sie lädt über die Schnittstelle, die eigentlich zum Abgleich der Kontodaten über verschiedene Geräte hinweg gedacht ist, verschlüsselte Zugangs-Tokens herunter und entschlüsselt diese mithilfe von geklautem Schlüsselmaterial aus dem Browser des jeweiligen Opfers.